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Corona-Pandemie: Falscher Anreiz? Schwimmlehrer kritisieren "Seepferdchen-Gutscheine"

Corona-Pandemie

Falscher Anreiz? Schwimmlehrer kritisieren "Seepferdchen-Gutscheine"

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    Kinder, die das Schwimmen gelernt haben, bekommen nach der bestandenen Prüfung das Seepferdchen überreicht. In diesem Jahr wird das allerdings nur sehr selten der Fall sein.
    Kinder, die das Schwimmen gelernt haben, bekommen nach der bestandenen Prüfung das Seepferdchen überreicht. In diesem Jahr wird das allerdings nur sehr selten der Fall sein. Foto: dpa

    Der deutsche Schwimmlehrerverband hält Gutscheine für "Seepferdchen"-Schwimmkurse in Bayern nicht für sinnvoll. "Das ist kontraproduktiv", sagte Präsident Alexander Gallitz. Denn das setze ein falsches Signal. Kinder mit dem "Seepferdchen"-Abzeichen könnten noch lange nicht richtig schwimmen. Außerdem müsse die Wassergewöhnung viel früher beginnen. 

    Bayerische Staatsregierung will "Seepferdchen"-Schwimmkurse bezuschussen

    Nach Beschluss der bayerischen Staatsregierung sollen alle Grund- und Vorschulkinder nach den Ferien einen 50 Euro-Gutschein zum Erwerb des Frühschwimmerabzeichens "Seepferdchen" bekommen. Gallitz schlägt stattdessen einen Gutschein in derselben Höhe für alle Kinder ab drei Jahren vor, damit diese in den Kitas bereits mit der Wassergewöhnung beginnen könnten. 

    Gallitz befürchtet nun einen noch stärkeren Ansturm auf die ohnehin knappen Plätze in den Schwimmkursen. Die Pandemie habe die Lage noch verschlimmert, da in der Zeit keine neuen Schwimmlehrerinnen und -lehrer ausgebildet werden konnten, sagte Gallitz. Außerdem hätten einige Kolleginnen und Kollegen wegen der großen Unsicherheit inzwischen aufgehört und umgeschult. 

    Das Kabinett hatte am Dienstag weiter beschlossen, allen Kindern im Freistaat den Jahresbeitrag von 30 Euro zu bezahlen, wenn sie neu in einen Sportverein eintreten. Bayerns Sportverbände lobten diese Ankündigung. In den vergangenen Monaten hatten viele Sportvereine Mitglieder verloren. Fachleute hatten zudem vor den Folgen für die Gesundheit der Kinder gewarnt. (dpa/lby)

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