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Corona-Pandemie: Brauer in der Krise: Aiwanger hat für Brauer nur warme Worte

Corona-Pandemie

Brauer in der Krise: Aiwanger hat für Brauer nur warme Worte

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    640 Brauereien gibt es im Freistaat Bayern.
    640 Brauereien gibt es im Freistaat Bayern. Foto: Felix Hörhager, dpa (Symbolbild)

    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat den unter massiven Umsatzverlusten leidenden Brauereien in Bayern „tatkräftige Unterstützung“ bei der Bewältigung der Corona-Krise zugesagt – eigene bayerische Hilfen für die Branche jedoch erneut abgelehnt.

    Warum Aiwanger eigene bayerische Hilfen für die 640 Brauereien im Freistaat weiter ablehnt

    Nach einem Treffen mit Brauern in München beklagte Aiwanger zum wiederholten Mal, dass Brauereigaststätten bislang durch das Hilfsraster der Corona-Bundeshilfen fallen: So gilt die sogenannte November- und Dezemberhilfe, die bis zu 75 Prozent des Umsatzausfalls ausgleicht, nur für Gaststätten, nicht aber für Mischbetriebe wie Brauereigasthöfe. Zudem müsse unverkäufliches Fassbier nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit als „verderbliche Saison-Ware“ abgeschrieben werden können, verlangte Aiwanger. „Doch der Bund will sich hier bislang nicht bewegen“, klagte er.

    Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lehnt eine bayerische Hilfe für Brauereien ab.
    Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lehnt eine bayerische Hilfe für Brauereien ab. Foto: Marcus Merk

    Eigene bayerische Hilfen für die 640 Brauereien im Freistaat lehnt Aiwanger jedoch weiterhin ab – obwohl fast jede zweite Brauerei in Deutschland in Bayern zuhause ist. „Das geht nicht, das ist Eins zu Eins ein Fall für Bundesmittel“, erklärte Aiwanger auf Nachfrage. Sogar Böswilligkeit vermutete der bayerische Wirtschaftsminister in Berlin: „Man hat ja fast den Eindruck, die wollen Bayern was auf die Mütze geben, weil es dieses Problem im Norden nicht in dem Ausmaß gibt.“

    Aiwanger solle „endlich aufhören, so zu tun, als wäre der Bund alleine in der Verantwortung“, schimpfte dagegen der bayerische SPD-Fraktionsvize Klaus Adelt: Die missliche Lage der Brauereigasthöfe sei nun einmal „in erster Linie ein bayerisches Problem“. Einem eigenen bayerischen Hilfsprogramm stehe zudem nichts im Wege, findet Adelt – schließlich hatte der Landtag im vergangenen Jahr 20 Milliarden Euro gerade für eigene bayerische Corona-Hilfen freigegeben. Nun wie Aiwanger die Schuld allein nach Berlin zu schieben, sei deshalb „unwürdig und billig und bringt den Betroffenen rein gar nichts“, kritisierte der SPD-Mann.

    Aiwanger beteuert: "Brauereien sind eine Säule des bayerischen Lebensgefühls"

    Statt finanzieller Hilfen hatte Aiwanger am Donnerstag also vor allem warme Worte für die Brauer übrig. Diese seien „eine Säule des bayerischen Lebensgefühls“, beteuerte er: „Ich will nicht, dass wir mit 640 Brauereien in diese Krise hineingehen und am Ende mit Import-Bier aus China herauskommen.“ Große Hoffnung setzt er vor allem auf eine Öffnung der Gastronomie in Bayern „in Richtung Ostern“. Nach mehreren Öffnungsversprechen in den vergangenen Wochen, die er schnell wieder einkassieren musste, blieb Aiwanger diesmal allerdings vorsichtig: „Sicher macht mich noch nichts, was Ende März stattfinden wird“, räumt er mit Blick auf den Gastronomie-Lockdown ein: „Aber ich strebe es an.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Bayern könnte Brauern helfen

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