Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den schnellen Maskenkauf vom März 2020 verteidigt und sich dagegen verwahrt, in die Nähe unsauberer Amigo-Geschäfte gerückt zu werden. Das Ministerium hatte seinerzeit bei der niederbayerischen Firma Zettl eine Million Atemschutzmasken zum Nettopreis von fünf Millionen Euro bestellt, kurz nachdem in Bayern wegen der Corona-Pandemie der Katastrophenfall ausgerufen worden war.
"Wir haben uns erfolgreich für das Leben und die Gesundheit der Bürger unseres Landes eingesetzt und lassen uns diese Arbeit nicht durch eine falsche Berichterstattung kaputt machen", sagte Aiwanger am Mittwoch. "Es ist unanständig und eine Rufschädigung an der Firma Zettl und an meiner Person, hier jetzt die Fakten zu verdrehen und mich in die Nähe von dubiosen Deals rücken zu wollen."
Aiwanger verwiest auf Masken-Mangel zu Beginn der Corona-Pandemie
Weltweit hätten damals Atemschutzmasken gefehlt, betonte das Ministerium in München und zitierte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: "Die Versorgung des medizinischen Personals in Deutschland kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mit CE-gekennzeichneten Atemschutzmasken sichergestellt werden." Das Bundesinstitut habe die Zettl-Masken dann zertifiziert.
Wegen des drängenden Bedarfs seien sie damals "in Handarbeit an der Nähmaschine hergestellt" und zwischen März und Juni 2020 an Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen verteilt worden. Im Mai 2020 gründeten die Firmen Sandler, PIA und Zettl den "Bayerischen Maskenverbund".
Aiwanger verteidigt Produktion von Corona-Masken in Bayern
"Wir haben bewiesen, dass eine bayerische Produktion hochwertiger Masken verlässlicher und effizienter ist als ein Ankauf billiger Asien-Ware", sagte Aiwanger (Freie Wähler). Der TÜV habe Mängel bei FFP-2-Masken für 4,50 Euro netto festgestellt, 30.000 Schutzmasken der Bayerischen Bereitschaftspolizei seien wegen möglicher Mängel zurückgerufen worden. (dpa)
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