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Corona-Lockerungen: Wirtschaftsminister Aiwanger will auch Skilifte bald wieder öffnen

Corona-Lockerungen

Wirtschaftsminister Aiwanger will auch Skilifte bald wieder öffnen

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    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger macht sich für die Tourismusbranche stark.
    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger macht sich für die Tourismusbranche stark. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die heftig gebeutelte Tourismuswirtschaft in Bayern, die zuletzt in rund 44.000 Betrieben rund 475.000 Mitarbeiter beschäftigte, sucht händeringend nach einem Ausweg aus der Corona-Krise. Schon 2020 sei "ein katastrophales Jahr" für die Branche gewesen, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Um bedrohte Betriebe zu retten, forderte er von der Bundesregierung, für Hotels, Gaststätten und Skilifte "eine faire, faktenbasierte Öffnungsperspektive zu erarbeiten". Er sei nicht bereit, dies immer mit dem Verweis auf den Corona-Hotspot in Ischgl "vom Tisch wischen zu lassen". Die Branche mit ihren funktionierenden Hygienekonzepten sollte vielmehr "als Teil der Problemlösung" gesehen werden.

    Wie hart die Tourismuswirtschaft von Pandemie und Lockdown getroffen wurde, zeigt die Bilanz für das Jahr 2020, die Aiwanger gemeinsam mit Verbandsvertretern in München vorstellte: Die Zahl der Gästeankünfte ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 50,4 Prozent eingebrochen. Statt 40 Millionen reisten nur rund 19,8 Millionen Personen an. Die Zahl der Übernachtungen sank von rund 101 Millionen auf knapp 60 Millionen, das entspricht einem Rückgang von 40,6 Prozent.

    Besonders in den Städten sind wegen Corona die Tourismuszahlen eingebrochen

    Von dem Rückgang sind alle bayerischen Tourismusregionen betroffen, die Spannbreite reicht bei den Gästeankünften von Minus 42,7 Prozent in Allgäu/Bayerisch-Schwaben bis Minus 55,7 Prozent in München/Oberbayern. Besonders stark war der Einbruch in den Städten, die unter der starken Reduzierung von Geschäftsreisen sowie den Absagen von Messen und Events gelitten haben. Nur einige ländliche Regionen konnten im Sommer davon profitieren, dass viele Menschen dort Urlaub gemacht hatten, statt ins Ausland zu reisen.

    Ein Schild, wie es sie in diesen Zeiten so viele gibt. Hier vor einer Gaststätte am Geisskopf im Landkreis Regen.
    Ein Schild, wie es sie in diesen Zeiten so viele gibt. Hier vor einer Gaststätte am Geisskopf im Landkreis Regen. Foto: Armin Weigel, dpa

    Angela Inselkammer, die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes in Bayern, sagte: "Wir sind wirklich in der allerschlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg." Auch sie betonte unter Verweis auf hohe Investitionen für Hygienekonzepte, dass Hotels und Gaststätten als Teil der Lösung gesehen und deshalb so schnell wie möglich wieder geöffnet werden sollten. Die Bedürfnisse der Menschen nach sozialen Kontakten könnten in den Betrieben "kanalisiert" werden, die Nachverfolgung von Kontakten sei sichergestellt. "Wir wissen, dass wir Gäste sicher bewirten können", sagte Inselkammer. Wichtig seien eine klare Perspektive, Planbarkeit, weitere Erleichterungen bei der Mehrwertsteuer und mehr Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit.

    Umfrage: In Schwaben steht jeder fünfte Betrieb vor dem Aus

    Obwohl die Tourismuswirtschaft in Schwaben weniger starke Verluste als anderswo hinnehmen musste, steht hier nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Schwaben jeder fünfte Betrieb vor dem Aus. Die Zahl der Beschäftigten liege aktuell bei 27.000, rund 1500 junge Menschen seien in Ausbildung.

    Martin Neumeister, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Freizeitwirtschaft, warnt: "Die Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze im Gastgewerbe ist bereits im Vorjahr deutlich gesunken. Und der Start ins neue Jahr lässt wenig Hoffnung zu, dass es 2021 besser wird."

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