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Corona-Lockerungen: Der Tourismus im Allgäu kommt nach der Corona-Pause wieder auf Touren

Corona-Lockerungen

Der Tourismus im Allgäu kommt nach der Corona-Pause wieder auf Touren

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    In den Allgäuer Bergen und Wandergebieten wie hier oberhalb des Seealpsees bei Oberstdorf soll bald wieder einiges los sein.
    In den Allgäuer Bergen und Wandergebieten wie hier oberhalb des Seealpsees bei Oberstdorf soll bald wieder einiges los sein. Foto: dpa

    Die einen dürfen endlich wieder Urlaub im Allgäu machen. Die anderen nach monatelanger Corona-Zwangspause wieder ihrer Arbeit nachgehen. Hotels, Campingplätze und Biergärten in mehreren Kreisen und Städten begrüßen über Pfingsten die ersten Gäste. Wie geht es den Beteiligten? Unsere Redaktion begab sich auf eine Tourismus-Tour.

    Wo die ersten Touristen im Allgäu hinwollen

    Die Urlauber Juliana Schubert, 29, aus Celle und Dominik Orgel, 32, aus dem Oberharz: „Wie schön, dass wir hier sein können! Seit einigen Tagen sind wir mit unserem Campingbus unterwegs, machen nun vom Bodensee aus einen Abstecher ins Allgäu. Ganz spontan wollten wir Schloss Neuschwanstein besuchen, nachdem wir gesehen haben, dass es dafür im Internet Karten gibt. Und: Es hat alles geklappt! Bei den Versuchen in früheren Jahren war uns der Andrang am Schloss jeweils zu groß. Was uns an unserem Kurztrip besonders gefällt? Dass wir endlich wieder rauskönnen. Davor ging ja leider nichts.“

    Endlich hat die Pause für Hotelinhaber ein Ende

    Hotelinhaberin Stefanie Baier-Ruchti aus Füssen ist froh, dass es wieder losgeht.
    Hotelinhaberin Stefanie Baier-Ruchti aus Füssen ist froh, dass es wieder losgeht. Foto: Matthias Becker

    Die Hotelinhaberin Stefanie Baier-Ruchti, 48, aus Füssen: „Im Moment verspüren wir einfach Freude, dass es wieder losgeht. Die ersten Gäste sind schon angereist. Aber es ist alles noch verhalten. In den vergangenen Monaten haben wir etwas historisch Einmaliges mitgemacht. Als kleiner flexibler Familienbetrieb mit 26 Zimmern und knapp zehn Mitarbeitern sind wir unterm Strich noch einigermaßen gut durch den Lockdown gekommen. Aber jetzt muss es endlich weitergehen. Hoffentlich bleiben die Inzidenzwerte im Landkreis stabil.“

    Endlich hat die Sehnsucht nach dem Biergarten ein Ende

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    Der Wirt Erkan Sentürk, 35, aus Oberstdorf: „Als ich heute den Biergarten im Wilden Männle endlich aufmachen durfte, war das ein Gefühl wie am ersten Schultag. So aufregend! Die Wiedereröffnung lief überraschend gut. Die Leute hatten einfach Sehnsucht, wieder draußen sitzen zu können. Schon um 10 Uhr standen bei uns die ersten Gäste vor der Tür. Ich hätte sie am liebsten umarmt. Wir haben gleich auf das Wiedersehen angestoßen. Die meisten Gäste waren Urlauber, die unser Angebot gleich nutzten. Die lange Zwangspause hab ich mit meinem Team genutzt, um den Außenbereich mit Wind- und Regenschutz auf Vordermann zu bringen.“

    Bei den Minigolfplätzen im Allgäu ist wieder Leben in der Bude

    Minigolfplatz-Betreiber Frank „Lori“ Lorenz (55) will am Pfingstmontag wieder öffnen.
    Minigolfplatz-Betreiber Frank „Lori“ Lorenz (55) will am Pfingstmontag wieder öffnen. Foto: Matthias Becker

    Der Minigolfplatzbetreiber Frank „Lori“ Lorenz, 55, aus Bad Faulenbach: „Die letzten Wochen haben mich schier wahnsinnig gemacht. Normalerweise hätte ich seit Ostern den Platz geöffnet. Aber das ging wegen Corona nicht. Dann kam noch das schlechte Wetter dazu. Ständig Regen. Ich muss ja alle 18 Bahnen neu beschichten und herrichten. Deshalb mach ich erst ab Montag auf. Mit den aktuellen Regeln dürfen sich dann maximal 50 Personen auf der Anlage aufhalten. Ich freu mich, wenn sich hier endlich wieder was rührt! Das Besondere an meiner Anlage ist, dass ich alle Bahnen selbst gestaltet habe – und etliche technische Spielereien eingebaut sind, über die sich die Leute freuen. Ein bisschen Aufmunterung tut uns jetzt doch allen gut.“

    Beim Urlaub auf dem Bauernhof ist auch schlechtes Wetter kein Problem

    Bio-Bauer Franz Kinker präsentiert seinen Gästen Selfies aus dem Kuhstall. Jetzt freut er sich, sie wieder begrüßen zu dürfen.
    Bio-Bauer Franz Kinker präsentiert seinen Gästen Selfies aus dem Kuhstall. Jetzt freut er sich, sie wieder begrüßen zu dürfen. Foto: Tobias Schuhwerk (Archivbild)

    Der Bio-Bauer Franz Kinker, 56, betreibt mit seiner Frau Irmi, 56, auf seinem Hof in Roßhaupten Ferienwohnungen: „Alle schimpfen übers Wetter, nur unsere Gäste nicht. Die wollen nach dem ganzen Lockdown einfach nur raus aus den eigenen vier Wänden und etwas Positives erleben. ,Endlich Landluft, Berge, Tiere und Zeit für mich‘, solche Sätze höre ich am Telefon gerade oft. Für uns als Vermieter endet jetzt hoffentlich die Durststrecke. Durch Corona haben wir erhebliche finanzielle Einbußen. Weil ich als Landwirt einen Hof mit 30 Milchkühen bewirtschafte, bekomme ich als Vermieter keine Überbrückungshilfen. Das tut weh.“

    Der Parkplatzwächter am Schloss Neuschwanstein darf endlich wieder seine Fremdsprachenkenntnisse nutzen

    Der Parkplatzwächter Salvatore Puzzo (43) ist wieder zurück an seinem Arbeitsplatz am Parkplatz P1 unterhalb von Schloss Neuschwanstein.
    Der Parkplatzwächter Salvatore Puzzo (43) ist wieder zurück an seinem Arbeitsplatz am Parkplatz P1 unterhalb von Schloss Neuschwanstein. Foto: Matthias Becker

    Der Parkplatzwächter Salvatore Puzzo, 43, vom Parkplatz P1 unterhalb von Schloss Neuschwanstein in Hohenschwangau: „Ich bin so froh, dass es wieder losgeht und ich wieder arbeiten kann. Die ganzen letzten Monate war ich zu Hause. Da wird man doch verrückt! Mir fehlte der Kontakt zu all den Menschen – und der Blick aufs Schloss. Wenn jetzt die Touristen kommen, bin ich wieder voll in meinem Element und mach mit den Urlaubern Späße. Ich kann mich in sieben Sprachen verständigen. Italienisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Polnisch, Französisch. Endlich hör ich diese Sprachen hier auch alle wieder!“

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