In Bayern hat das Kabinett weitere Öffnungen beschlossen - unter anderem für Blumenläden und Baumärkte. Markus Söder leitete am Dienstag ab 10 Uhr die Sitzung des Ministerrats, bei der auch über die Erstattung von Kita-Gebühren beraten wurde.
In der anschließenden Pressekonferenz teilte Staatsminister Florian Herrmann die neuen Lockerungen mit. Er sprach von einer "Seitwärtsbewegung", in der sich das Infektionsgeschehen weiterhin ausbreite. Vor allem die Corona-Mutationen seien ausschlaggebend für die Lockerungen, die man "behutsamerweise" entschieden habe.
Corona-Lockerungen in Bayern: Diese Bereiche sind ab heute wieder geöffnet
- Fußpflege, Maniküre und Gesichtspflege
- Gärtnereien, Gartenmärkte, Blumenläden, Baumschulen
- Baumärkte
- Einzelunterricht bei Musikschulen (in Städten und Landkreisen mit einer Inzidenz unter 100)
Fußpflege, Maniküre und Gesichtspflege ist ab heute wieder erlaubt
Im Bereich der Körperhygiene sind Fußpflege, Maniküre und Gesichtspflege ab heute wieder zugelassen. Dazu gehörten auch Nagelstudios. Alle Einrichtungen, die sich der Körperhygiene widmen, sollen den Friseuren gleichgestellt werden.
Staatsminister Hermann verdeutlicht: "Die Körperhygiene gilt nicht nur für den Kopf, sondern auch für Hände und Füße." Die Maskenpflicht entfällt bei Kunden nur, soweit die Art der Dienstleistung sie nicht zulässt, wie etwa bei der Gesichtspflege.
Öffnungen für Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden
Sie hätten "zurecht auf ihr Schicksal hingewiesen", wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagt. Ab heute dürfen nun auch Gärtnereien, Gartenmärkte, Blumenläden, Baumschulen und Baumärkte öffnen. Ausschlaggebend sei die "verderbliche Ware" gewesen, die in den Einrichtungen angeboten wird.
Dort gelten die gleichen Bedingungen, die für die bereits jetzt ausnahmsweise geöffneten Einrichtungen gelten. Der Zutritt ist auf einen Kunden je 10 Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche beschränkt und darüber hinaus einen Kunden je 20 Quadratmeter.
Weiterhin sollen die Kita-Gebühren erstattet werden
Wenn Eltern ihre Kinder nach der Öffnung nicht in einer Kindertagesstätte betreuen lassen, sollen, wie im Januar und Februar auch im März die Kosten erstattet werden, verkündete Staatsminister Hermann.
Aiwanger fordert bessere Wirtschaftshilfen: "Berlin soll schnell liefern"
Wirtschaftsminister Aiwanger kritisiert "parteipolitische Scharmützel" in Berlin, die präzise Wirtschaftshilfen verlangsamten. Er fordert, dass bei den Wirtschaftshilfen nachgebessert werden müsse: Vor allem Mischbetriebe, Brauereigaststätten und private Vermieter von Ferienwohnungen seien bisher völlig leer ausgegangen.
Ebenso wie neu gegründete Unternehmen, die noch keine Vergleichsmonate aufweisen könnten, oder Unternehmen, die in den Vergleichsmonaten ihre Betriebe saniert haben. Aiwanger sagt: "Berlin soll bitte schnell liefern."
Gesundheitsminister Holetschek hofft auf schnelle Zulassung der Schnelltests
Holetschek zeigt sich zufrieden mit der bisherigen Impfleistung der Zentren in Bayern. Er rechnet damit, ab April etwa 111.000 Menschen täglich eine Impfung anbieten zu können: "Wir kommen im April schnell in ein rollendes System." Wichtig sei, dass bis dahin genügend Impfstoff vorhanden ist. Am 25. Februar konstituiere sich die ständige Impfkommission, die auch über Einzelfälle entscheidet.
Es seien bereits 5,3 Millionen Selbsttests gekauft - die Zulassung dafür fehlt jedoch noch. "Sie werden ein wichtiger Bereich unseres Testsystems", sagt Holetschek. Sie könnten auch in Schulen bei der Eindämmung des Coronavirus eine wichtige Rolle spielen.
Markus Söder kündigte weitere Öffnungen in Bayern an
Söder hatte weitere Lockerungen für Regionen in Bayern in Aussicht gestellt, in denen die Inzidenz niedrig ist. Vorher will er aber die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März abwarten. Dort wollen Bund und Länder gemeinsam über einen Weg aus dem Lockdown beraten. Allerdings ist das weitere Vorgehen umstritten, da sich in Deutschland zunehmend Virus-Mutationen verbreiten und der Rückgang der Inzidenz stagniert.
(mit sge und dpa)
In unserem Blog lesen Sie immer aktuelle Corona-News.
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.