Weil zum Beginn des neuen Schuljahres nur an rund 39 Prozent der bayerischen Grund- und Förderschulen Corona-Pooltests angeboten werden, fordert die Landtags-SPD den Rücktritt von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Er sieht sich dagegen auf Kurs.
"Krachend gescheitert": SPD kritisiert Kultusminister Piazolo scharf
Die SPD-Politikerinnen Simone Strohmayr und Margit Wild sprechen von einem „Desaster“ und werfen Piazolo vor, „krachend gescheitert“ zu sein. Wild sagte: „Das Kultusministerium hatte jetzt die gesamten Sommerferien Zeit, für einen reibungslosen Schulstart zu sorgen.“ Strohmayr sagte: „Minister Piazolo kann Krise nicht und das ist in diesem Fall nicht nur für die Bildung, sondern auch für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler brandgefährlich.“ Lehrerinnen und Lehrer seien demotiviert, Eltern hätten – auch aufgrund der gestiegen Inzidenzwerte – Angst, dass die Tests nicht funktionieren.
Der Kultusminister warb um Verständnis. Das Verfahren an rund 3000 Schulen mit insgesamt 500.000 Schülern einzuführen, sei „hochkomplex und verwaltungsintensiv“, sagte Piazolo am Dienstag nach der Sitzung des Kabinetts in München. Dieses Angebot werde nun, wie geplant, stetig ausgeweitet. Die Kritik von Opposition und Bildungsverbänden wies der Minister zurück. Er sei zuversichtlich, so Piazolo, dass die Pooltests diese und kommende Woche weiter hochgefahren würden. Er rechne damit, dass es dann an den meisten Schulen Pooltests geben werde.
Ausstattung der Schulen mit Luftreinigern verläuft schleppend
Insgesamt ist der Schulstart nach Auffassung des Kultusministers weitgehend reibungslos gelaufen. Einzig die Ausstattung der Schulen mit Luftreinigern verlaufe noch schleppend.