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Corona-Krise: Schulen lockern, Wirte hoffen: Söder kündigt neue Corona-Regeln an

Corona-Krise

Schulen lockern, Wirte hoffen: Söder kündigt neue Corona-Regeln an

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    Die Maskenpflicht soll in den Schulen weiterhin gelten.
    Die Maskenpflicht soll in den Schulen weiterhin gelten. Foto: Matthias Balk, dpa (Symbol)

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Corona-Regeln an Bayerns Schulen lockern: Ab kommendem Montag sollen alle Klassenstufen an den Grundschulen bis zur Inzidenz von 165, so wie es auch in der Bundesnotbremse vorgesehen ist, im Wechselunterricht in die Schulen zurückkehren, sagte Söder nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Es bleibe aber auch dort bei der Test- und Maskenpflicht.

    Bislang waren in den Grundschulen über Inzidenz 100 nur die vierten Klassen vom Distanzunterricht ausgenommen. Er werde dem bayerischen Kabinett an diesem Dienstag einen entsprechenden Vorschlag machen und sei „sehr optimistisch“, dass dort auch die Freien Wähler (FW) zustimmen, sagte Söder. Der kleinere Koalitionspartner dringt schon länger auf weitere Öffnungen der Schulen.

    Bei älteren Schülern ist die Corona-Inzidenz zu hoch

    Bei weiterführenden Schulen soll es laut Söder jedoch bei der bislang geltenden Regel bleiben, die ab einer regionalen Inzidenz von 100 – mit Ausnahme der Abschlussklassen und elften Klassen am Gymnasium – Distanzunterricht vorschreibt. Bei den Zehn- bis 19-Jährigen sei die Inzidenz mit einem Wert deutlich über 200 für weitere Öffnungen der Klassenzimmer nach wie vor viel zu hoch, erklärte Söder auch mit Blick auf mögliche Ansteckungen in den Familien: „Die Sorge vor Kollateralschäden ist hier sehr groß.“

    Zudem funktioniere der Distanzunterricht in höheren Klassen weitgehend reibungslos, während Fernunterricht gerade in der Grundschule viel schwieriger zu organisieren sei, argumentiert Söder. Vor dem Hintergrund sinkender Inzidenzen in Bayern sei sein Vorschlag aber „eine gute Perspektive“, findet der Ministerpräsident: „Und nach Pfingsten hoffen wir, dass ein ganz großer Teil des Landes unter Inzidenz 100 ist“, sagte er. Dann wäre für die meisten Schüler zumindest in geteilten Klassen der Weg zurück in die Klassenzimmer frei.

    Gibt es für Außengastronomie, Kultur und Sport bald Lockerungen?

    Offen blieb allerdings zunächst, ob die Freien Wähler sich mit Söders Vorschlag zufriedengeben: „Unser Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen sicher zurück ins Klassenzimmer zu bringen – nicht nur an den Grundschulen“, mahnte der FW-Bildungssprecher Tobias Gotthardt. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sagte auf Nachfrage dieser Redaktion knapp, dass er noch mehr schnelle Öffnungen an den Schulen durchsetzen wolle. Söder warnte die Freien Wähler dagegen vor „wilden Fantasien, alles freizugeben an den Schulen“. Er setze aber auf eine Zustimmung des Koalitionspartners: „Denn wer blockiert, verliert“, mahnte er.

    Restaurants und Cafés sind weiterhin geschlossen.
    Restaurants und Cafés sind weiterhin geschlossen. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    Besänftigen könnte Aiwanger, dass Söder ab kommender Woche eine klare Öffnungsperspektive für Außengastronomie, Kultur und Sport ankündigte: In Regionen mit einer Inzidenz „konstant unter 100“ müsse man in diesen Bereichen bald „die Erlaubnis von Öffnungen möglich machen“, sagte er. Richtschnur für Öffnungen bleibe der Anfang März bundesweit beschlossene Stufenplan für Corona-Lockerungen, der bereits Teil der aktuellen bayerischen Corona-Verordnung ist, erklärte Söder: „Wir hatten das ja nur verschoben.“ Details für mögliche Öffnungen nannte er jedoch noch nicht.

    Aber auch der Tourismus-Branche machte Söder Hoffnung auf baldige Lockerungen: Sollte sich der Trend sinkender Inzidenzen verfestigen, müsse es „in Richtung Pfingsten“ eine Perspektive für die Öffnung von Hotellerie, Ferienwohnungen und Camping in Bayern geben, forderte er.

    Lesen Sie dazu den Kommentar Die Vorsicht an Schulen bleibt richtig

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