Trotz der Corona-Krise müssen die Menschen in Bayern beim Osterspaziergang nicht auf eine Pause oder ein kurzes Sonnenbad auf einer Parkbank verzichten. Bei den Kontrollen der Polizei setzt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Augenmaß und Fingerspitzengefühl. "Die Freiheit der Menschen ist ein überragendes Gut, niemand soll in Bayern das Gefühl haben, er würde unnötig gegängelt", sagte Herrmann am Mittwoch in München. Im Zentrum aller Bemühungen stehe stets der Schutz vor Infektionen.
"Es spricht daher überhaupt nichts dagegen, wenn sich jemand im Rahmen seines Spaziergangs allein, mit der Familie oder sonstigen Angehörigen seines Hausstandes zwischendurch auf eine Parkbank in die Sonne setzt", betonte Herrmann.
Innenminister Herrmann: Entscheidend Gruppenbildungen zu vermeiden
Es spiele für das Infektionsrisiko auch keine Rolle, "ob jemand dabei ein Buch oder eine Zeitung liest oder etwa ein Eis isst". Dasselbe gelte für ein Sonnenbad im Park oder auf einer Wiese. "Entscheidend ist am Ende des Tages, Gruppenbildungen zu vermeiden und mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen zu wahren."
Von der Polizei war zuvor ein Verbot kommuniziert worden: Man dürfe sich momentan nicht auf eine Parkbank setzen, um ein Buch zu lesen. Der FDP-Fraktionschef Martin Hagen kritisierte dies auf Twitter scharf.
Gegen Coronapartys wird weiter konsequent vorgegangen
Konsequent vorgehen werde die Polizei aber weiter gegen sogenannte Coronapartys, Grillfeiern im Park oder sonstige Gruppenbildungen außerhalb des eigenen Haustands. Diese seien weiterhin nicht erlaubt, sagte Herrmann.
Den allermeisten Menschen sei nach dem gesunden Menschenverstand völlig klar, welche Situationen unbedingt zu meiden sind. "Nach wie vor halten sich die allermeisten vorbildlich an die bestehenden Beschränkungen." Wer sich dagegen bewusst über die Regeln hinwegsetze, müsse weiterhin mit saftigen Geldbußen rechnen. (dpa/lby)
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