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Corona-Krise: Jetzt amtlich: Alle Viehscheide 2020 im Allgäu sind abgesagt

Corona-Krise

Jetzt amtlich: Alle Viehscheide 2020 im Allgäu sind abgesagt

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    Die Viehscheid im Allgäu hat es unter anderem in den Reiseführer "Lonely Planets 1000 einmalige Erlebnisse Europa" geschafft - dieses Jahr fallen die Traditionsveranstaltungen aber aus.
    Die Viehscheid im Allgäu hat es unter anderem in den Reiseführer "Lonely Planets 1000 einmalige Erlebnisse Europa" geschafft - dieses Jahr fallen die Traditionsveranstaltungen aber aus. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)

    Die meisten Orte hatten ihre Alpabtriebe wegen der Corona-Krise bereits abgesagt. Doch nun ist es auch offiziell geregelt: Im Sommer 2020 finden keine Viehscheide statt. Vor dem Hintergrund aktuell steigender Corona-Fallzahlen zog das Landratsamt Oberallgäu nun Konsequenzen.

    Die Krise lasse Veranstaltungen mit Tausenden Zuschauern, die eng miteinander feiern, gegenwärtig nicht zu. "Jetzt ist nicht die Zeit, unvernünftig zu sein und zu riskieren, dass aus Traditionsveranstaltungen neue Corona-Hotspots werden", sagte Landrätin Indra Baier-Müller. Die meisten Veranstalter der rund 15 Viehscheide im Oberallgäu hatten ohnehin bereits reagiert und ihre Feste abgesagt.

    Zu Irritationen führte jedoch, dass noch immer überregional bei Bus- und Reiseunternehmen mit einer Reise zum Allgäuer Viehscheid 2020 geworben wurde, wie die Allgäuer Zeitung erfuhr.

    Spätestens jetzt ist allen klar: Die Viehscheide im Allgäu sind abgesagt. 

    Großveranstaltungen mit Tausenden von Zuschauern sind in Bayern nach der derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weiterhin untersagt.

    Doch was passiert jetzt mit den 28.000 jungen Rindern, die auf den Alpwiesen im Allgäu den Sommer verbringen und ab Mitte September traditionell ins Tal gebracht werden?

    "Sie werden nun privat von den Hirten an die Bauern übergeben", sagte Brigitte Klöpf vom Landratsamt Oberallgäu der Allgäuer Zeitung. Statt eines Viehscheids, an dem mehrere Alpen beteiligt sind, bringen die Älpler das Vieh allein ins Tal. Den jeweiligen Tag vereinbaren Hirten und Bauern eigenständig. Oftmals weichen die Termine dabei bewusst vom Datum des ursprünglich geplanten Viehscheid-Tages ab, damit es keine Zuschauermengen gibt.

    Die Ansage der Behörden ist jedenfalls klar: Die Viehherden müssen in diesem Jahr möglichst ohne Zuschauer, jedenfalls gänzlich ohne Volksfest, Bierzelt oder Krämermarkt ins Tal und zurück auf die Höfe gebracht werden. Darauf weist das Landratsamt Oberallgäu vorsorglich hin. "Wir alle hoffen, dass wir nächstes Jahr den Viehscheid wieder in der gewohnten Art und Weise feiern können und freuen uns dann auch wieder auf die Zuschauer aus Nah und Fern", sagt die Landrätin.

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