Mit Beginn des neuen Schuljahres soll es an Bayerns Schulen Impfaktionen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Impfzentren geben. Das teilten Gesundheits- und Kultusministerium am Donnerstag mit. Ziel ist es demnach, Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen.
Vorgesehen sei, dass mobile Impfteams in die Schulen kämen - sofern sich Schulen, Impfzentren und Kommunen hierfür individuell untereinander koordinieren. Es sei aber keine flächendeckend angeordnete Aktion, erläuterte eine Sprecherin.
Kultusminister Piazolo: Präsenzunterricht ist weiterhin ohne Corona-Impfung möglich
Es handele sich um ein Impfangebot, das Schüler freiwillig annehmen könnten, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). "Ob in der Turnhalle, der Mensa oder im Impfbus auf dem Schulparkplatz: Entscheidend ist, dass das freiwillige Impfangebot zu den Kindern und Jugendlichen kommt."
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) verwies auf die bereits bestehende Möglichkeit, Kinder in einer Arztpraxis oder im Impfzentrum impfen zu lassen. "Impfungen sind elementar für die Eindämmung der Pandemie. Den Präsenzunterricht darf man aber natürlich auch weiterhin ohne Impfung besuchen." Dem schloss sich Holetschek an: "Die Corona-Schutzimpfung bleibt freiwillig und wird auch künftig keine Bedingung für die Teilnahme am Schulleben werden." Dem Gesundheitsministerium zufolge waren bis Donnerstag 25 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Bayern erstgeimpft.
Geimpfte Schülerinnen und Schüler müssen sich nicht mehr testen
Kinder und Jugendliche, die vollständig immunisiert sind, müssen der Internetseite des Kultusministeriums zufolge nicht mehr an den Tests im Klassenzimmer teilnehmen, die zwei bis dreimal die Woche stattfinden. Auch Schülerinnen und Schüler, die schon eine Covid-19-Infektion hinter sich haben, brauchen sich nicht mehr testen zu lassen. Die Infektion muss mindestens 28 Tage, höchstens aber sechs Monate zurückliegen.
Ab dem kommenden Schuljahr sollen an Bayerns Grund- und Förderschulen statt den Antigen-Schnelltests sogenannte PCR-Pooltests eingesetzt werden, bei denen nicht mehr jeder einzelne Test vor der ganzen Klasse, sondern alle gesammelt im Labor ausgewertet werden. Das Verfahren gilt nicht nur als sicherer als die Schnelltests, sondern verhindert auch die von vielen Eltern befürchtete Stigmatisierung, sollte ihr Kind vor den Mitschülerinnen und -schülern als positiv identifiziert werden.
In weiterführenden Schulen bleiben die Selbsttests an der Tagesordnung. (dpa, sari)