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Corona-Hotspot: München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein

Corona-Hotspot

München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein

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    Corona-Hotspot München: Dicht an dicht lagen die Menschen in München am Wochenende bei sommerlichen Temperaturen an der Isar.
    Corona-Hotspot München: Dicht an dicht lagen die Menschen in München am Wochenende bei sommerlichen Temperaturen an der Isar. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Zur Eindämmung des Coronavirus führt die Stadt München wieder Beschränkungen im öffentlichen und privaten Leben ein. So hat die Stadt eine Maskenpflicht auf bestimmten öffentlichen Plätzen und Straßen der Innenstadt beschlossen. Außerdem verschärft die bayerische Landeshauptstadt die Kontaktbeschränkungen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verkündete die Entscheidung im Anschluss an eine Sitzung des Krisenstabes am Montagvormittag. Die Regelungen sollen ab Donnerstag gelten.

    Dann dürfen sich nur noch fünf Personen oder zwei Haushalte treffen. Das gelte sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum inklusive Gastronomie. Bei privaten Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstagen sind in Gebäuden nur noch 25 Menschen zugelassen, im Freien 50.

    Generelle Maskenpflicht an bestimmten Orten in München

    Außerdem wird es laut Oberbürgermeister Reiter eine generelle Maskenpflicht an bestimmten öffentlichen Orten wie dem Marienplatz, der Fußgängerzone, dem Sendlinger Tor und dem Viktualienmarkt geben. Die Vorschriften gelten, wenn die Zahlen weiter über dem kritischen Wert bleiben, wovon Reiter ausgeht. Sie sollen am Mittwoch beschlossen werden. Wie die Stadt mitteilt werden die Regelungen ab Inkrafttreten jeweils sieben Tage gelten.

    Die Corona-Lage in München hatte sich seit vergangener Woche weiter verschärft. Die Stadt hatte am Freitag den Grenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten. Über das Wochenende stieg der Wert weiter und lag am Sonntag bei 55,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Daher beriet am Montag der Münchner Krisenstab über den Umgang mit den steigenden Infektionszahlen. Ministerpräsident Markus Söder hatte zuvor in einem Interview am frühen Montagmorgen bereits eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in Aussicht gestellt.

    Corona-Hotspot München: Grenzwert steigt immer weiter über 50

    Darüber hinaus kam es am Samstag durch eine Panne zu unterschiedlichen Werten bei verschiedenen offiziellen Stellen. Aufgrund eines IT-Übertragungsfehlers waren anfangs die 130 neuen Infektionsfälle noch nicht in der Statistik des LGL geführt und deshalb zunächst auch nicht in die Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz des LGL für München eingeflossen, erklärte die Stadt.

    Gäste genießen das schöne Wetter in München. Trotz der coronabedingten Absage der Wiesn finden Veranstaltungen und Aktionen in der Landeshauptstadt statt.
    Gäste genießen das schöne Wetter in München. Trotz der coronabedingten Absage der Wiesn finden Veranstaltungen und Aktionen in der Landeshauptstadt statt. Foto: Felix Hörhager, dpa

    Stadt München wird Maskenpflicht im Unterricht verlängern

    Die Sieben-Tage-Inzidenz gilt als wichtige Schwelle im Kampf gegen die Corona-Pandemie; wird sie überschritten, sind verstärkte Infektionsschutzmaßnahmen vorgesehen, schreibt die Bayerische Staatsregierung vor. Klar ist, dass die Stadt München die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen verlängern wird. Mit welchen anderen Maßnahmen die Landeshauptstadt auf die steigenden Werte reagieren wird, war am Wochenende jedoch nicht bekannt.

    Bislang hat die Stadt als Reaktion auf die höheren Zahlen die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen verlängert. Vor zusätzlichen Maßnahmen wollte sich die Stadtspitze zunächst die weitere Entwicklung ansehen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte dem Bayerischen Rundfunk: „Ich glaube nicht, dass wir weitergehende Maßnahmen schon am Montag treffen werden. Sondern da müsste schon der Wert entweder deutlicher steigen oder über längere Zeit über 50 bleiben. Das werden wir erst Mitte der nächsten Woche, Ende der nächsten Woche sehen.“ Erst dann würden die nächsten Entscheidungen getroffen.

    Trotz der weiter ansteigenden Infektionszahlen ging am Sonntag die sogenannte Wirtshaus-Wiesn – eine Art Ersatz-Oktoberfest – in die zweite Runde. Nachdem es in mehr als 50 Wirtshäusern am Samstag „O’zapft is!“ hieß, feierten viele Münchner auch am Sonntag weiter. Die Wirte wollen mit der Aktion trotz Corona für etwas Oktoberfeststimmung sorgen, sie zogen am Sonntag bereits eine erste positive Bilanz.

    Trotz der coronabedingten Absage des Oktoberfests finden Veranstaltungen und Aktionen in der Landeshauptstadt statt.
    Trotz der coronabedingten Absage des Oktoberfests finden Veranstaltungen und Aktionen in der Landeshauptstadt statt. Foto: Felix Hörhager, dpa

    „Sehe eine Wiesn light eher skeptisch bis sorgenvoll“

    Weil der Corona-Grenzwert am Sonntag bereits den dritten Tag in Folge überschritten wurde, mehren sich nun die kritischen Stimmen zur Wirtshaus-Wiesn, zum Beispiel auf Twitter. Ein Nutzer fand es „unverantwortlich“, die Aktion in der aktuellen Situation nicht abzusagen. Andere kritisierten, Kinder müssten am Montag mit Maske in die Schule gehen, während am Wochenende in Kneipen gefeiert werde.

    Ärzte äußerten sich bislang zurückhaltend. Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, sagte: „Angesichts steigender Zahlen an Neuinfektionen mit Covid-19 sehe ich eine Wiesn light eher skeptisch bis sorgenvoll.“ (dpa)

    Lesen Sie dazu auch: So lief der Unterricht mit Maske ab

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