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Christopher Street Day: Lesben und Schwule feiern in München

Christopher Street Day

Lesben und Schwule feiern in München

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    Lesben und Schwule feiern in München
    Lesben und Schwule feiern in München Foto: ag gr

    München (lby) - Zehntausende Lesben und Schwule haben am Samstag ausgelassen den 29. Münchner Christopher Street Day (CSD) gefeiert und gegen Diskriminierung protestiert.

    45 Gruppen, Vereine und Szeneunternehmen der schwul-lesbischen Gemeinschaft in Bayern zogen auf ihren Wagen mit lauter Musik und in teils schrägen Kostümen durch die Innenstadt und ließen sich auch von heftigen Regenschauern nicht die Stimmung verderben. Den Startschuss für die Politparade, die heuer unter dem Motto "Brücken bauen - zu jedem Ufer" stand, gab Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl.

    Zusammen mit Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) marschierte er vorneweg. "Schwules und lesbisches Leben ist noch immer nicht vollkommen gleichberechtigt, auch wenn sich in den vergangenen 15 Jahren in der Gesetzgebung und der Akzeptanz einiges verbessert hat", begründete Ude, warum er seit zwölf Jahren die Schirmherrschaft für den CSD übernimmt. "Noch immer gibt es unterschwellige gesellschaftliche Ressentiments."

    Auch Grünen-Parteichefin Claudia Roth nahm am CSD teil. "Demokratie lebt von gleichen Rechten, nicht nur von ein bisschen gleichen Rechten", sagte Roth auf dem Marienplatz. Roth, die passend zum Anlass eine knallig pinke Flatter-Bluse trug, forderte eine Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften im Beamten-, Steuer- und im Adoptionsgesetz.

    Außerdem kritisierte sie, dass in Bayern als einzigem Land "die Standesämter für Lesben und Schwule immer noch nicht geöffnet sind". In Bayern ist es bisher nur möglich, beim Notar eine Lebenspartnerschaft eintragen zu lassen.

    An bayerischer Politprominenz marschierte auch SPD- Landtagsfraktionschef Franz Maget mit. Die Vize-Landeschefin der Sozialdemokraten, Adelheid Rupp, fuhr auf dem parteieigenen Wagen mit. Zum 30. Christopher Street Day in München im kommenden Jahr hat die bayerische SPD Berlins Regierenden Bürgermeister und Parteifreund Klaus Wowereit eingeladen. "Es sieht gut aus, dass er kommt", sagte Ulf Schröder, Vize-Landesvorsitzender der Schwusos, dem schwul- lesbischen Arbeitskreis der SPD.

    Die Parade war der Auftakt zu einem zweitägigen Straßenfest auf dem Marienplatz und dem Rindermarkt. Außerdem gab es am Samstag die schon traditionelle, zum sechsten Mal stattfindende schwul-lesbische Tanzparty im Rathaus. Der Münchner CSD ist nach Veranstalterangeben einer der mittelgroßen in Deutschland, etwa von der Bedeutung der Umzüge in Stuttgart und Frankfurt.

    Mit dem Christopher Street Day erinnern Schwulen und Lesben weltweit jedes Jahr an Polizeieinsätze gegen die Homosexuellen-Szene in New York im Juni 1969.

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