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Christi-Himmelfahrt: Ein Vatertag mit 14 Kindern

Christi-Himmelfahrt

Ein Vatertag mit 14 Kindern

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    Repro eines Familienfotos der Familie Neidinger in Salenwang bei Friesenried.
    Repro eines Familienfotos der Familie Neidinger in Salenwang bei Friesenried. Foto: Elisa Hipp

    Wie feiert ein Vater mit 14 Kindern Vatertag? „Gar nicht“, sagt Wilfried Neidinger aus Salenwang (Ostallgäu) und lacht. „Das haben wir noch nie. Das ist bei uns Christi Himmelfahrt.“ Trotzdem: Am Vatertag kommen mindestens ein paar seiner Kinder vorbei, es gibt fünf Linzer Torten und einen Rhabarberkuchen. Für seine Frau Marianne, 63, gab es am Muttertag nur „ganz spontan Blumen von ein paar der Kinder“. Viel wichtiger sei, „dass man das ganze Jahr über menschlich miteinander umgeht“, sagt sie.

    Die beiden haben fünf Mädchen und neun Buben – und mittlerweile sieben Enkel. Tobias, Dominik, Rafael, Johannes, Luzia, Sara, Wilfried junior, Felizia, Nadja, Benjamin Balthasar, Miriam, Pascal, Konradin und Vincent – so heißen die Kinder. „Ruhe haben wir früher weniger gehabt“, sagt der 72-jährige Vater. Der Jüngste – auf unserem Bild noch ein Baby – ist heute 21, der Älteste 44. „Jeder fängt mit einem anderen Buchstaben an“, sagt Mutter Marianne. „Beim Organisieren wusste man auch mit einem Buchstaben gleich, wer gemeint war.“ Vier sind verheiratet, zwei tun dies heuer, vier leben zu Hause. In München gibt es eine Geschwister-WG.

    Als Mutter und Oma kocht Marianne Neidinger immer groß auf

    Wilfried Neidinger sagt über seine Frau: „Sie ist immer Mutter und Oma“ – nicht nur am Muttertag. „Sie kocht immer groß. “ Es kämen ja auch ständig Kinder spontan, sagt seine Frau. „Mit einem Kuchen brauchen wir nicht anfangen.“ Auch Eis für die Enkel ist immer da. Die Besuche des Nachwuchses verteilen sich aufs ganze Jahr. „Es ist schön, wenn man in Ruhe zusammensitzt und gemeinsam feiert.“ Dafür brauche man nicht unbedingt einen bestimmten Anlass – wie etwa den Vatertag.Zudem: „Wenn so viele auf einmal da sind, hat man weniger Zeit für jeden einzelnen.“Wenn doch mal (fast) alle da sind, gibt es oft äthiopisches Essen. „Injera und Wot“, sagt der 72-Jährige. Das eine sind Teigfladen, das andere eine Art Gulasch. Denn in den 1970er Jahren waren der Krankenpfleger und seine Frau – sie hat im Krankenhaus ein freiwilliges soziales Jahr gemacht – drei Jahre in dem afrikanischen Land. Für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe organisierte Vater Wilfried dort ein Krankenhaus. Mit schon damals drei Kindern flogen die beiden nach Afrika. Eins der 14 Kinder kam auch dort zur Welt, der Rest wieder zu Hause.

    Die Kinder werden von den Älteren mitgezogen

    Wie lebt es sich mit 14 Kindern? „Organisieren muss man schon viel“, sagt Mutter Marianne – „und aufeinander Rücksicht nehmen.“ Am anstrengendsten seien die ersten vier gewesen, sagt Vater Wilfried. Die anderen würden von den Älteren schon miterzogen. Er stammt selbst aus einer Familie mit sechs Kindern. Dass er einmal so eine große Familie haben würde, „das hätte ich nicht gedacht“, sagt der 72-Jährige. Geplant war es nicht. „Aber da wächst man rein.“ Im Rückblick will er gar nicht weniger Kinder – ebensowenig wie seine Frau: „Es war genau das Richtige.“

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