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Chikungunya-Fieber: Tigermücke bringt Virus nach Europa - eine Gefahr für Bayern?

Chikungunya-Fieber

Tigermücke bringt Virus nach Europa - eine Gefahr für Bayern?

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    Die asiatische Tigermücke ist immer öfter auch in Europa zu finden. Sie kann tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber oder das Chikungunya-Fieber übertragen.
    Die asiatische Tigermücke ist immer öfter auch in Europa zu finden. Sie kann tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber oder das Chikungunya-Fieber übertragen. Foto: dpa

    Sie kommt ursprünglich aus den Tropen, ist schwarz-weiß gestreift und überträgt Krankheiten: Die Asiatische Tigermücke hat wenig mit den heimischen Stechmücken gemeinsam. Nach und nach mehren sich jedoch die Anzeichen, dass das Insekt auch hierzulande anzutreffen ist. "Die Einschläge werden dichter", bestätigt Susanne Glasmacher vom Robert Koch-Institut (RKI) das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke in Deutschland. Die Blutsauger sind äußerst unangenehm: Sie sind tagaktiv und können selbst durch Kleidung stechen.

    Asiatische Tigermücke: Sichtungen auch in Deutschland

    Durch globale Handelswege kommen die Tropen-Tiere nach Europa. Vor allem Italien ist betroffen, hier ist die Mücke gebietsweise "an fast jedem Baum zu finden", so Glasmacher. Von dort kommen sie meist als blinde Passagiere nach Deutschland. Immer wieder ist an Raststätten der Nord-Süd-Autobahn die Asiatische Tigermücke entdeckt worden, teilweise auch an Flughäfen. Auch über den Altreifenhandel werden die Tiere verbreitet, so das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmitteltechnik (LGL). Es spricht jedoch von "Einzelfällen". Ratgeber: Mücken- und Wespenstiche

    Nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) wurden von April 2012 bis Oktober 2013 durch spezielle Mückenfallen entlang der A5 und A93 30 Exemplare des gefährlichen Insektes gefangen. Auch dazugehörige Gelege wurden entdeckt. Trotzdem gibt das LGL Entwarnung: "Selbst wenn aktuell an einigen Standorten Tigermücken nachweisbar waren, stellt dies keine Gefährdung für die Bevölkerung dar, da sich Tigermücken hier aufgrund der klimatischen Bedingungen noch nicht etablieren können", sagt eine Sprecherin.

    Chikungunya-Fieber: Tigermücken übertragen tropische Krankheiten

    Steigen die Temperaturen durch den Klimawandel, nimmt jedoch die Gefahr zu, von der Asiatischen Tigermücke gestochen zu werden. Ein gesundheitliches Risiko, denn sie kann nicht nur das Dengue-Fieber weitergeben, sondern auch das Chikungunya-Fieber. Mögliche Anzeichen für letzteres sind plötzlicher schneller Fieberanstieg, Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden. Bisher gibt es keine Impfung gegen das Chikungunya-Fieber, tödlich ist es im Normalfall aber nicht.

    Die Krankheit kommt ursprünglich aus Asien und Afrika. Im Dezember 2013 brach sie erstmals auf dem amerikanischen Kontinent aus, betroffen waren laut dem RKI einige Inseln der Kleinen Antillen in der Karibik. Auch in Europa ist das Chikungunya-Fieber bereits ausgebrochen. 2007 starb in Italien ein 83-Jähriger daran, jedoch hatte er nach Angaben des RKI "mehrere relevante Grundkrankheiten".

    Chikungunya-Fieber: 2014 ein Fall in Bayern

    In Bayern ist in diesem Jahr bislang ein Fall bekannt. Übertragen wurde das Virus jedoch im Urlaub auf den Philippinen. "In Bayern erworbenes Chikungunya-Fieber gab es bisher nicht", sagt das LGL. Derzeit sieht es für den Freistaat noch keine Gefahr durch die Tropen-Krankheit.

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