Die CSU ist eine stolze Partei. Jede Form von Mitleidsbekundung würde sie sich daher verbitten. Aber es mutet schon fast tragisch an, mit welchem Engagement und Eifer die Partei und ihr Spitzenkandidat sich in den Wahlkampf stürzen, wie viele unbestreitbare Verdienste sie dabei aufzählen können – und wie sie immer weniger Wähler damit erreichen.
Eine Volkspartei verliert ihr Volk
Gewiss, dafür gibt es Gründe: Die Nachwehen einer Flüchtlingspolitik, die die CSU kritisiert, aber (zumindest aus Sicht enttäuschter Bürger) letztlich doch mitgetragen hat. Und natürlich auch das „querulatorische Markenprofil“, das der Politologe Werner Weidenfeld der CSU aktuell bescheinigt – und das mit jeder umstrittenen Wortmeldung neu aufflammt.
Aber reicht das, um selbst einer so erfolgreichen Volkspartei das Volk abhandenkommen zu lassen? Vielleicht. Weil da mehr ist: Die Bürger suchen nach Orientierung in einer komplizierten Welt. Doch viele suchen die nicht mehr in den etablierten Parteien. Schaffen die es nicht, dem Bürger eine Zukunftsgeschichte zu vermitteln, könnte das demokratische Band brüchig werden. Und das wäre die Mutter aller politischen Probleme.
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