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CSU: So will Horst Seehofer seine Nachfolge klären

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So will Horst Seehofer seine Nachfolge klären

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    Der Ministerpräsident von Bayern, Horst Seehofer, denkt jetzt schon über seine Nachfolge nach.
    Der Ministerpräsident von Bayern, Horst Seehofer, denkt jetzt schon über seine Nachfolge nach. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Derzeit poltert Horst Seehofer gegen den Koalitionspartner SPD in der Debatte um mögliche Armuszuwanderung. Doch zugleich macht sich der CSU-Chef auch Gedanken um seine Nachfolge. Denn 2018, das steht für Horst Seehofer fest, will er seine politischen Ämter abgeben.

    Horst Seehofer: Mitgliederentscheidung für seine Nachfolge

    Wenn die nachfolge rund um die Bundestagswahl 2017 geklärt werden soll, zieht Horst Seehofer auch einen Mitgliederentscheid in Betracht. Gegenüber dem Münchner Merkur sagt Bayerns Ministerpräsident: "Um diesen Termin herum sollte Klarheit herrschen."

    Der 64 Jahre alte Horst Seehofer sagte deutlich: "Wir werden mit der Kandidatin oder dem Kandidaten für Parteivorsitz und das Amt des Ministerpräsidenten ins Rennen gehen, die oder der die höchsten Erfolgschancen hat." Sollten die Umfragen nicht eindeutig sein, "gibt es die Möglichkeit, die Parteibasis einzubeziehen."

    Die zehn bayerischen Ministerpräsidenten seit 1945

    Das Amt des Ministerpräsidenten gibt es in Bayern seit 1919, der aktuelle Amtsinhaber Horst Seehofer ist der zehnte Regierungschef im Freistaat seit 1945.

    Laut bayerischer Verfassung leitet der Ministerpräsident die Staatsregierung, beruft ihre Mitglieder mit Zustimmung des Landtags und vertritt Bayern nach außen.

    Die Liste der bayerischen Ministerpräsidenten seit Ende des Zweiten Weltkriegs:

    Fritz Schäffer, Mai bis September 1945. Einsetzung als «temporary Minister-Präsident for Bavaria» durch die US-Militärregierung, aber bald wieder abgesetzt. Zum Zeitpunkt seiner Ernennung parteilos, später Mitgründer der CSU.

    Wilhelm Hoegner (SPD), September 1945 als Nachfolger Schäffers eingesetzt und bis Ende 1946 im Amt. Vater der bayerischen Verfassung. Zweite Amtszeit 1954 bis 1957 als Chef der bisher einzigen SPD-geführten Staatsregierung.

    Hans Ehard (CSU), 1946 bis 1954, zweite Amtszeit 1960 bis 1962. Bildete insgesamt viermal die Staatsregierung.

    Hanns Seidel (CSU), 1957 bis 1960, der erste und bislang einzige Ministerpräsident aus Unterfranken.

    Alfons Goppel (CSU), 1962 bis 1978. Mit 16 Jahren Amtszeit der bisherige Rekordhalter. Bildete bis 1978 eine Doppelspitze mit Franz Josef Strauß als CSU-Chef. In beider Amtszeit wurde die CSU zur beherrschenden politischen Kraft in Bayern.

    Franz Josef Strauß (CSU), 1978 bis 1988. Übernahm von Goppel auch das Ministerpräsidentenamt und stand damit bis zu seinem Tod allein an der Spitze. 1980 Unions-Kanzlerkandidat.

    Max Streibl (CSU), 1988 bis 1993, stürzte über die Amigo-Affäre.

    Edmund Stoiber (CSU), 1993 bis 2007, mit 14 Jahren die zweitlängste Amtszeit nach Goppel. Verfehlte 2002 als Unionskandidat ganz knapp das Kanzleramt. 2007 von der CSU gestürzt.

    Günther Beckstein (CSU), 2007 bis 2008. Musste nach nur einem Jahr zurücktreten, weil die CSU bei der Landtagswahl 2008 die absolute Mehrheit verloren hatte.

    Horst Seehofer (CSU), Ministerpräsident seit 2008. Wollte eigentlich nur CSU-Chef werden und nicht Ministerpräsident, von der CSU 2008 als Retter in der Not aus Berlin nach München gerufen.

    Behauptet inzwischen ebenso wie sein Vorbild Strauß, dass der bayerische Ministerpräsident das schönste Amt der Welt sei.

    Horst Seehofer ist davon überzeugt, dass beide Ämter in eine Hand gehören. Das sagte er gegenüber der Zeitung.

    Horst Seehofer denkt an zwei mögliche Nachfolger

    Dabei sieht er folgende mögliche Kandidaten für seine Nachfolge: Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Finanzminister Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann und Staatskanzleichefin Christine Haderthauer. Hinzu komme der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

    In der Vergangenheit hatte Seehofer zusätzlich einen "Mr. X" für seine Nachfolge ins Spiel gebracht. Dazu sagte er dem Blatt: "Ich habe da zwei Namen im Kopf. Im Moment stellt sich die Frage aber nicht." dpa/AZ

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