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CSU: Seehofer verteidigt Rundumschlag gegen seine Parteifreunde

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Seehofer verteidigt Rundumschlag gegen seine Parteifreunde

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    "Ab und zu muss ich klare Worte finden": CSU-Chef Horst Seehofer hat seinen heftig kritisierten verbalen Rundumschlag gegen Parteifreunde im Dezember verteidigt.
    "Ab und zu muss ich klare Worte finden": CSU-Chef Horst Seehofer hat seinen heftig kritisierten verbalen Rundumschlag gegen Parteifreunde im Dezember verteidigt. Foto: Frank Leonhardt, dpa

    "Als Partei- und Regierungschef muss ich ab und zu klare Worte finden. Danach ist es aber auch wieder gut", sagte Seehofer dem "Münchner Merkur". Auf die Frage, warum er zu dem  Rundumschlag ausgeholt habe, sagte er: "Weil ich Leistung und Loyalität als Voraussetzung für Erfolg fordere." Politiker im obersten Rang müssten "erstklassige Arbeit abliefern, in der Sache und als Persönlichkeit".

    Seehofer: Söder scharf angegriffen

    Seehofer hatte auf der CSU-Weihnachtsfeier für Journalisten vor allem Finanzminister Markus Söder (CSU) scharf angegriffen, sich aber kurz darauf mit diesem ausgesprochen. Söder sei eine Stütze des Kabinetts - und alles andere sei "erledigt".

    Das ist Horst Seehofer

    Am 4. Juli 1949 kam Horst Seehofer im bayerischen Ingolstadt zur Welt. Er stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Bauarbeiter und LKW-Fahrer.

    Nachdem er die Mittlere Reife erworben hatte, schlug er eine Beamtenlaufbahn ein. 1979 macht Seehofer sein Verwaltungsdiplom an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in München. Bis 1980 arbeitet er für die Landratsämter Eichstätt und Ingolstadt.

    Ab 1969 engagiert sich Horst Seehofer bei der Jungen Union. Zwei Jahre später wird er außerdem Parteimitglied der CDU.

    Von 1980 bis 2008 war er Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Ingolstadt. Nach 28 Jahren, am 4. November 2008, legte er sein Mandat nieder.

    Sechs Jahre lang füllte er die Position des sozialpolitischen Sprechers der CSU-Landesgruppe aus. 1989 wurde er zum Staatssekretär des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung berufen.

    Von 1992 bis 1996 verdingte sich Horst Seehofer als Bundesminister für Gesundheit. Ab 1994 bis zu seiner Mandatsniederlegung 2008 war er stellvertretender Vorsitzender der CSU. Außerdem wirkte er als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und als Landesvorsitzender der Christlich Sozialen Arbeitnehmer-Union (CSA).

    2005 wurde Seehofer zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewählt. Er füllte das Amt drei Jahre lang aus.

    Am 25. Oktober 2008 konnte Horst Seehofer die Wahl zum CSU-Vorsitzenden für sich entscheiden. Kurz darauf wurde er Bayerischer Ministerpräsident.

    Die Universität von Qingdao in China ernannte den Bayerischen Ministerpräsident 2010 zum Ehrenprofessor. Für den Realschüler ohne akademischen Grad hat der Titel eine besondere Bedeutung.

    Seehofer hat zweimal geheiratet. Aus der zweiten Ehe mit Karin Seehofer gingen drei Kinder hervor. Seine vierte Tochter wurde im Juni 2007 geboren. Allerdings nicht von Frau Seehofer, sondern von Anette Fröhlich, die über mehrere Jahre seine Geliebte war. Letztendlich blieb er bei seiner Ehefrau.

    Auf die Frage, ob sein Vorsatz für das neue Jahr sei, weniger zu lästern und zu witzeln, sagte Seehofer: "Ich habe nicht den Vorsatz, mich zu verbiegen. Man muss mich schon nehmen, wie ich bin."

    Zur politischen Zukunft von Bundesagrarministerin Ilse Aigner, die zu den möglichen Nachfolgern Seehofers zählt und zur Landtagswahl in Bayern antritt, sagte der Parteichef, diese komme im nächsten Kabinett "für alles infrage".

    "Die Ilse ist noch nicht mal 50"

    Auf die Frage, ob Aigner gleich Chefin werden wolle, sagte Seehofer aber: "Mein Gott, die Ilse ist noch nicht mal 50. Sie hat noch mindestens 20 Jahre in der bayerischen Politik. Auch Ilse Aigner weiß aber, dass man zuallererst durch Leistung überzeugen muss." Zusagen gebe es nicht, für niemanden.

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