Vor der geplanten Entscheidung im CSU-Machtkampf hat Parteichef und Ministerpräsident Horst Seehofer betont, sich an keines seiner Ämter zu klammern. In einer Sitzung des CSU-Bezirksvorstands Oberbayern am Samstag habe er dies sogar mehrfach hervorgehoben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend von mehreren Teilnehmern.
Wie sieht die Zukunft von Horst Seehofer aus?
Seehofer bekräftigte demnach den verabredeten Zeitplan, wonach erst am Montag abschließend entschieden werden soll, wer die CSU und den Freistaat Bayern künftig führen soll. Seine eigenen, konkreten Zukunftspläne habe er weiter offengelassen. Am Sonntag will Seehofer dazu noch zahlreiche Gespräche führen.
Am Montag sind Sitzungen der CSU-Landtagsfraktion und dann des CSU-Parteivorstands angesetzt. Allgemein erwartet wird in der CSU inzwischen, dass Seehofer nicht mehr Landtags-Spitzenkandidat wird und sein Ministerpräsidentenamt spätestens zur Landtagswahl im Herbst 2018 abgibt. Unklar ist, ob er sich auf dem Parteitag Mitte Dezember noch einmal als Parteivorsitzender zur Wahl stellen will - viele Christsoziale rechnen aber inzwischen damit. Und mehrere führende CSU-Politiker versuchen weiter, den 68-Jährigen dazu zu bewegen.
Edmund Stoiber: "Das Spiel ist noch nicht aus"
Auch die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner habe Seehofer in der Sitzung gebeten, als Parteichef weiterzumachen, hieß es. Der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber rief Seehofer angesichts der unklaren Lage in Berlin nach Teilnehmerangaben zu, er könne nicht zur Halbzeit das Spielfeld verlassen. "Das Spiel ist noch nicht aus."
Mit Spannung erwartet wird inzwischen unter anderem, ob es um die Spitzenkandidatur eine Kampfabstimmung in der Fraktion zwischen Finanzminister Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann gibt. dpa/AZ
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