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CSU: Erstmals eine Frau an der Spitze der Jungen Union

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Erstmals eine Frau an der Spitze der Jungen Union

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    „Ich will der CSU nicht auf den Keks gehen, nur damit ich ihr auf den Keks gegangen bin.“Katrin Poleschner
    „Ich will der CSU nicht auf den Keks gehen, nur damit ich ihr auf den Keks gegangen bin.“Katrin Poleschner

    Augsburg Katrin Poleschner feierte gestern ihren 28. Geburtstag. Mit der Familie zu Hause in Elchingen (Kreis Neu-Ulm). Gefeiert wurde sie auch schon am späten Freitagabend im niederbayerischen Essenbach. Mit 92 Prozent der Stimmen wurde

    Poleschner kündigte an, energisch für die Interessen der Jungen Union auch gegenüber der Mutterpartei einzutreten. Als Schwerpunktthemen nannte sie die Generationengerechtigkeit, Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Familienpolitik. Die 28-Jährige hatte sich einen Namen gemacht, als sie sich beim CSU-Parteitag 2010 vehement gegen die von CSU-Chef Horst Seehofer geforderte Frauenquote starkmachte. Sie wolle auch als JU-Landesvorsitzende einen selbstbewussten Kurs gegenüber der Parteispitze fahren, sagte Poleschner. „Ich will in der CSU nicht den großen Harmoniepreis gewinnen.“ Gleichwohl sei sie keine „Berufsquerulantin“.

    Schwabens CSU-Chef Markus Ferber sagte, Katrin Poleschner werde der Jungen Union „Gesicht und Stimme“ geben. „Ich wünsche mir, dass sie im Interesse der jungen Generation eine aktive Rolle spielt.“ Ferber freute sich, dass nach Alfred Böswald, Theo Waigel, Alfred Sauter und Gerd Müller wieder ein Politiker aus Schwaben zum JU-Landesvorsitzenden gewählt wurde. Seehofer betonte, er schätze Poleschner als „sehr starke Persönlichkeit“. „Ich glaube, sie ist ein Zugewinn für uns auch als CSU.“

    Muss der Parteichef jetzt Angst vor ihr haben?

    Auf die Frage, ob der Parteichef nun vor ihr Angst haben müsse, betonte sie: „Ich hoffe, dass niemand vor mir Angst hat.“ Sie fordere allerdings gegenseitigen Respekt ein. „Wenn wir Probleme sehen, dann sprechen wir sie offen an“, sagte Poleschner. „Aber ich will der CSU nicht auf den Keks gehen, nur damit ich ihr auf den Keks gegangen bin.“

    In ihrer Bewerbungsrede attackierte sie die SPD und deren Spitzenkandidaten für die bayerische Landtagswahl im Herbst 2013, den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude. Die SPD tappe derartig im Dunkeln, dass sie selbst ein Münchner „Glühwürmchen“ als Lichtgestalt wahrnehme. Ude kenne Bayern nicht und habe sich in seiner Zeit als Münchner Oberbürgermeister nie mit den Problemen des ländlichen Raums befasst.

    Poleschner, Gemeinderätin in ihrem Heimatort Elchingen und Kreisrätin in Neu-Ulm, ist Nachfolgerin des CSU-Bundestagsabgeordneten Stefan Müller. Der 35-Jährige, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist, konnte aus Altersgründen nicht noch einmal kandidieren. (mit dpa, dapd)

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