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CSU: Augsburgs OB Gribl - Vom Seiteneinsteiger zum Aufsteiger

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Augsburgs OB Gribl - Vom Seiteneinsteiger zum Aufsteiger

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    Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl soll einer von fünf Stellvertretern von Horst Seehofer werden.
    Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl soll einer von fünf Stellvertretern von Horst Seehofer werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Als Kurt Gribl 2008 zum Augsburger Oberbürgermeister gewählt wurde, kam das für viele überraschend. Der parteilose Rechtsanwalt hatte als CSU-Kandidat in der Stichwahl SPD-Rathauschef Paul Wengert aus dem Amt gekippt. Gribl, der damalige Seiteneinsteiger, könnte nun zum Aufsteiger in der CSU werden. Beim Parteitag am Samstag in München soll der 51-Jährige zum stellvertretenden Vorsitzenden gekürt werden. Neben Angelika Niebler (Oberbayern), Christian Schmidt (Mittelfranken), Barbara Stamm (Unterfranken) und Manfred Weber (Niederbayern) wäre Gribl damit der fünfte Partei-Vize. Und Schwaben in der Führungsspitze wieder dabei.

    Erst im Mai 2008, nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister, trat Gribl in die CSU ein. „Es war sicher nicht der übliche Weg vom Kreisverband über den Bezirksverband, den ich in der Partei gegangen bin“, sagt er heute. Nun sei er von Horst Seehofer gefragt worden, ob er als Stellvertreter zur Verfügung stehe. Er tue es gerne, weil er in der Vergangenheit gerade vom CSU-Chef „auch persönlich große Unterstützung“ erfahren habe. Vor allem als nach internen Streitigkeiten ein tiefer Riss durch die Augsburger CSU ging, hatte sich Seehofer eingeschaltet und Korsettstangen eingezogen.

    Gribl will starke Stimme für ganz Schwaben sein

    Gribl will im Parteivorstand nicht nur die Interessen Augsburgs vertreten, sondern eine starke Stimme für ganz Schwaben sein. „Ich denke nicht in Gemarkungsgrenzen“, sagt er. Und er sei sich durchaus bewusst, dass dies vom Ries bis ins Allgäu „genau beäugt“ werde. Auch gerade das mache seine künftige Aufgabe „spannend“.

    Die Gesellschaft verändere sich, betont Gribl, in den Städten stärker als im ländlichen Raum. Die Frage laute, ob sich auch die CSU mit verändert. „Sie muss nicht im Kern anders werden, aber sie muss für Strömungen aufgeschlossen sein.“

    Ab 2017 Vorsitzender des Bayerischen Städtetags

    Spekulationen, er könne schon bald Anwärter für einen Kabinettsposten sein, wehrt der Jurist ab. „Ich bin OB Augsburgs – und das bin ich gerne.“ Die maßgebliche Zeit werde er auch künftig dafür verwenden. Gribl, der 2014 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt wurde, wird 2017 Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) als Vorsitzender des Bayerischen Städtetags ablösen, seit Juni ist er Vizepräsident des Deutschen Städtetags. „Er ist ein versierter Kommunalpolitiker“, sagt Schwabens CSU-Chef Markus Ferber. Es sei wichtig, dass die drittgrößte Stadt Bayerns mit ihrem höchsten Repräsentanten im engsten Führungskreis der CSU vertreten ist. Ferber: „Das wird nicht zum Nachteil Schwabens sein.“ Augsburgs CSU-Bezirksvorsitzender Johannes Hintersberger betont, Gribl werde den großstädtischen Aspekt der Kommunalpolitik im CSU-Vorstand verstärken.

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