Es sind schwere Vorwürfe: Ein evangelischer Pfarrer aus Burgau soll sexuelle Kontakte zu einer Minderjährigen gehabt haben. Dies teilte gestern die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern mit. Der Mann wurde vom Landeskirchenrat vom Dienst suspendiert, es wurde Strafanzeige erstattet. Der Pfarrer ist seit 2003 für die Gemeinde in
Wie Johannes Minkus, Sprecher der Landeskirche, mitteilte, liege der Fall bereits ein paar Jahre zurück. Der Pfarrer steht unter dem Verdacht, vor einigen Jahren sexuellen Umgang zu einer damals minderjährigen Jugendlichen aus der Kirchengemeinde gehabt zu haben, heißt es vonseiten des Landeskirchenrats.
Was genau dem Mann vorgeworfen wird, wollte Minkus allerdings nicht sagen. Auch zum Alter des Mädchens, das der Pfarrer wohl aus der Kirchengemeinde gekannt hat, wollte der Sprecher der Landeskirche keine genauen Angaben machen. Das müssten nun die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben. Als es zu dem sexuellen Kontakt gekommen sein soll, soll die Jugendliche nach seinen Angaben zufolge minderjährig gewesen sein. Wie Minkus weiter berichtete, habe sich die Mutter der Jugendlichen jetzt an das zuständige Dekanat in Neu-Ulm gewandt. Dann seien sofort weitere Schritte eingeleitet worden. Die Landeskirche wurde informiert, Strafanzeige erstattet und ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet. „Bislang gibt es nur Beschuldigungen. Was genau passiert ist, müssen jetzt die Ermittlungen ergeben“, sagte Sprecher Minkus.
Der evangelische Pfarrer wurde sofort vom Dienst suspendiert. „Das bleibt er auch so lange, bis das Verfahren beendet ist“, sagte Minkus. Er rechne damit, dass die Ermittlungen einige Monate in Anspruch nehmen werden.
Die Neu-Ulmer Dekanin Gabriele Burmann bestätigte, dass der evangelische Pfarrer aus Burgau suspendiert worden ist und Ermittlungen eingeleitet worden sind. Ansonsten hielt sich die Dekanin mit Informationen bedeckt. „Zum Schutz aller“, wie sie sagte. Ihr sei es wichtig, „klar und fair“ zu bleiben. Auch der Kirchenvorstand wollte sich gestern zu den Vorwürfen gegen seinen Pfarrer nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft konnte gestern keine Auskünfte geben.
Der Burgauer Bürgermeister Konrad Barm, der gestern Nachmittag von den Vorwürfen erfahren hat, war von der Nachricht überrascht und geschockt. Nähere Hintergründe zu dem Fall waren dem Bürgermeister noch nicht bekannt. Er habe den Mann als einen Pfarrer erlebt, der sich stark für die Pfarrgemeinde einsetze und in den vergangenen Jahren viel aufgebaut habe. Barm betont, er habe nie etwas Negatives über ihn gehört. "Bayern