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Bundestagswahl 2017: Umfrage: AfD verliert in Bayern an Boden

Bundestagswahl 2017

Umfrage: AfD verliert in Bayern an Boden

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    Der Vorsitzende der AfD Bayern, Petr Bystron. In einer aktuellen Umfrage nähert sich die Partei der Fünf-Prozent-Marke.
    Der Vorsitzende der AfD Bayern, Petr Bystron. In einer aktuellen Umfrage nähert sich die Partei der Fünf-Prozent-Marke. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Kurz vor der Bundestagswahl 2017 scheint der AfD zumindest in Bayern ein wenig die Puste auszugehen. In einer aktuellen Umfrage des Hamburger Umfrage­Institutes GMS im Auftrag von "17:30 SAT.1 Bayern" kommt die Partei nur noch auf sechs Prozent - der schlechteste Wert seit Anfang des Jahres. Im Januar und im Februar hatte sie noch auf 10 Prozent der Stimmen hoffen können, nach 4,3 Prozent der Stimmen im Jahr 2013. Die bayerische AfD war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

    Dagegen verharrt die CSU der Umfrage zufolge weiter bei 48 Prozent und kann damit auf ein ähnliches Ergebnis wie bei der vergangenen Bundestagswahl (49,3 Prozent) hoffen. Auch die SPD blickt demnach im Freistaat einem ähnlichen Ergebnis wie vor vier Jahren entgegen: 19 Prozent erhielt die Partei in der Umfrage, 20 Prozent waren es 2013. Im Januar hatte die SPD noch einen historischen Umfragetiefstand von 14 Prozent eingefahren.

    Umfrage: AfD nähert sich in Bayern Fünf-Prozent-Marke

    Alice Weidel - die "Neue" in der AfD

    Alice Weidel (38) ist außerhalb ihres baden-württembergischen Landesverbandes noch nicht sehr bekannt.

    Die promovierte Volkswirtin war über die Kritik an der Eurorettungspolitik zur AfD gestoßen.

    Die bisweilen völkische Rhetorik des Höcke-Flügels lehnt sie zwar ab.

    Anders als die Rechtsnationalen, die eine Netto-Auswanderung von Ausländern für wünschenswert halten, ist Weidel für eine "gesteuerte qualifizierte Zuwanderung", aber auch gegen eine "Politik der offenen Grenzen, die vor allem muslimische Armutsmigranten ohne Qualifikation nach Deutschland lockt".

    Die Unternehmensberaterin hat beruflich viel in China zu tun gehabt.

    Sie lebt mit ihrer Lebensgefährtin und zwei Kindern am Bodensee.

    An den öffentlich ausgetragenen Machtkämpfen der Parteispitze hat sich Weidel bislang nicht beteiligt.

    In Interviews wird sie gelegentlich gefragt, warum sie mit ihren wirtschaftsliberalen Ideen nicht Mitglied in der FDP wird.

    Die FDP erhielt nun 9 Prozent, ebenfalls ein deutliches Plus zu den 4 Prozent aus dem Januar oder den 5,1 Prozent bei der Wahl 2013 - aber dennoch etwas weniger als die 10 Prozent, die sie Ende Mai verbuchen konnte. Für die Grünen würden 8 Prozent stimmen (2013: 8,4 Prozent), für die Linke 3 Prozent (2013: 3,8 Prozent) und für die Freien Wähler 3 Prozent (2,7 Prozent).

    "Die Umfrage zeigt: Die CSU hat stabil hohe Zustimmungswerte und liegt mit dem Bayernplan auf dem richtigen Kurs", sagte Generalsekretär Andreas Scheuer. Vor allen Parteien liege noch ein intensiver Wahlkampf. "Denn es sind noch 39 Tage bis zum Finaltag am 24. September - und nicht Umfragen sind entscheidend, sondern die Stimmen in der Wahlurne."

    "Wir müssen jetzt auf Bundesebene einen Turbosprint hinlegen, um noch aufzuholen", sagte SPD-Landeschefin Natascha Kohnen. Trotz der schlechten Umfrageergebnisse auf Bundesebene sei dies aber noch möglich. Die aktuelle Umfrage aus Bayern zeige, dass im Freistaat wegen der Ferienzeit nur wenig Bewegung in der Politik sei.

    Bundestagswahl 2017: Selbst SPD-Wähler rechnen mit Merkel-Sieg

    An einem Wahlsieg von Kanzlerin Angela Merkel zweifeln in Bayern nur wenige. 72 Prozent der Befragten rechnen fest mit einer vierten Amtszeit der CDU-Chefin, dagegen setzen nur 14 Prozent auf Herausforderer Martin Schulz (SPD). Bemerkenswert ist dabei, dass sogar 53 Prozent der SPD-Wähler mit einem Merkel-Sieg rechnen.

    Könnten die Bayern den Kanzler direkt wählen, würde Merkel davon am meisten profitieren: 57 Prozent gaben an, bei Merkel das Kreuzchen machen zu wollen, für Schulz würden nur 19 Prozent stimmen. Dabei zeigen sich die CSU-Wähler trotz des noch immer ungelösten Streits zur Obergrenze sehr loyal gegenüber der Kanzlerin: 86 Prozent würden Merkel wählen. Zum Vergleich: nur 66 Prozent der SPD­Wähler würden Schulz wählen (21 Prozent würden Merkel wählen). Auch bei FDP­Wählern liegt Merkel (71 Prozent) klar vor Schulz (4 Prozent).

    Bundesweit muss sich die AfD keine großen Sorgen machen

    Bundesweit muss sich die AfD aber weiter keine großen Sorgen machen. Laut dem jüngsten "Stern-RTL-Wahltrend" liegt die Partei genau wie die Grünen bei acht Prozent. CDU und CSU büßen der Forsa-Umfrage zufolge einen Prozentpunkt ein und kommen nunmehr auf 39 Prozent, während die FDP im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf acht Prozent zulegt. Damit hätten Union und FDP mit zusammen 47 Prozent wiederum keine regierungsfähige Mehrheit. Die SPD liegt unverändert bei 23 Prozent, die Linke verbessert sich auf 9 Prozent und wäre damit wieder drittstärkste Kraft. dpa

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