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Bundesfinale "Jugend forscht": "Jugend forscht": Mathe-Abitur zum Aufwärmen

Bundesfinale "Jugend forscht"

"Jugend forscht": Mathe-Abitur zum Aufwärmen

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    "Jugend forscht": Die Kandidaten aus dem Unterallgäu erhielten zwei Sonderpreise im Wert von 1500 Euro: Michael Günther, Simon Trieb und Julian Spit vom Türkheimer Gymnasium mit ihrem Zeppelin.
    "Jugend forscht": Die Kandidaten aus dem Unterallgäu erhielten zwei Sonderpreise im Wert von 1500 Euro: Michael Günther, Simon Trieb und Julian Spit vom Türkheimer Gymnasium mit ihrem Zeppelin.

    Wer gerade sein Mathe-Abitur geschrieben hat, der ist im Normalfall erst mal platt. Oder er hechtet nach vier Stunden Analysis, Geometrie und Stochastik ins Auto, um zum Bundesfinale von Jugend forscht“ nach Erfurt zu hetzen, wo die Vertreter aller anderen Bundesländer sich und ihre Projekte schon einen Tag länger im besten Licht präsentieren.

    Nach dem Mathe-Abi ins Auto und ab nach Erfurt

    „Das war ein klarer Nachteil für uns“, stellt Michael Günther vom Joseph-Bernhart-Gymnasium Türkheim (Kreis Unterallgäu) etwas frustriert fest. Zusammen mit seinen Mitschülern Julian Spit und Simon Trieb ist der 17-Jährige am Freitag nach Erfurt geeilt, um den selbst gebauten Zeppelin mit den Erfindungen von Deutschlands besten Nachwuchsforschern zu messen. Für die Unterallgäuer gab es zwar keine Platzierung, aber zwei Sonderpreise im Gesamtwert von 1500 Euro.

    Wie dem Trio aus dem Unterallgäu ging es beim Bundesfinale zwölf von 19 bayerischen Teilnehmern: Während die Konkurrenz schon Juryfragen beantwortete, schwitzten sie zu Hause über Abituraufgaben. „Wir sind am Nachmittag nach fünfstündiger Fahrt hier angekommen, mussten dann in aller Eile aufbauen und konnten nicht mehr richtig testen, ob alles läuft“, berichtet Julian Spit, der heuer schon zum fünften Mal bei „Jugend forscht“ antrat.

    Hip-Hop-Musik verankert Französischvokabeln besser im Gedächtnis

    Bei der Jury-Befragung kommt der drei Meter lange und 80 Zentimeter breite Zeppelin der drei Tüftler prompt nur mühsam auf Touren. „Probleme mit der W-Lan-Verbindung“, erklärt Julian. Schließlich hebt das heliumgefüllte Luftschiff aber doch ab und schwebt GPS-gesteuert durch die Erfurter Eissporthalle. An der Unterseite klebt ein Smartphone, mit dem, so die Ursprungsidee der drei Gymnasiasten, Luftaufnahmen in schwer zugänglichen Katastrophengebieten gemacht werden könnten. Nach dem Jury-Gespräch hat Julian „ein eher schlechtes Gefühl“.

    In diesem Zustand sollte er keinesfalls Heavy Metal-Musik hören, denn die, so haben die Saarländer Gymnasiasten Max Binkle und Jonas Schmitt nicht ganz überraschend herausgefunden, weckt negative Gefühle und macht aggressiv – auch beim Lernen. „Meine Eltern haben mir ständig erzählt, wer beim Lernen Musik höre, könne sich nicht konzentrieren“, erinnert sich Jonas an den Ausgangspunkt der gemeinsamen Forschungsarbeit. Künftig kann der 15-Jährige wissenschaftlich fundiert kontern: Hip-Hop-Musik oder Klassikklänge im Hintergrund sorgen dafür, dass sich Englisch- oder Französischvokabeln optimal ins Gedächtnis eingraben, stellten die beiden fest.

    Siegerentwurf: Maschine zur Reittherapie für behinderte Kinder

    „Könnt ihr mal ein Pferd für uns bauen?“ Diese Anfrage einer Therapieeinrichtung für behinderte Kinder erhielten drei Auszubildende des Maschinenbauunternehmens Felss aus Baden-Württemberg – und führte Urs Machtolf, Stefanie Braun und Artur Bühler zum Bundessieg im Fachgebiet Arbeitswelt. Weil die Reittherapie mit Pferden aufwendig und witterungsabhängig ist, konstruierten die drei ein Therapiegerät, das schwerbehinderten Kindern nun zusätzlich zu dem Training mit lebenden Reittieren zu einem besseren Körpergefühl und Gleichgewichtssinn verhilft.

    Von praktischem Nutzen ist ein Schnelltest, den Ina Meinen aus Bremen entwickelt hat: Er weist nach, ob Mitarbeiter in Betrieben mit besonderen Hygienevorschriften sich die Hände gewaschen haben. Zwei Gymnasiasten aus Saarbrücken errechneten, wie ein Sprung ins Wasser sein muss, um optimale Spritzwirkung zu erzielen.

    Ins kalte Wasser springen übrigens auch Julian, Simon und Michael vom Gymnasium Türkheim am Dienstag wieder: Nach dem Intermezzo Bundesfinale steht dann die mündliche Abi-Prüfung an.

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