Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Bürgerentscheid: OlympJA oder NOlympia – das ist die Frage

Bürgerentscheid

OlympJA oder NOlympia – das ist die Frage

    • |
    Noch ist Olympia 2018 in München in weiter Ferne.
    Noch ist Olympia 2018 in München in weiter Ferne. Foto: Foto: dpa

    59 Tage vor dem entscheidenden Votum des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) muss die Münchner Bewerbung um die Winterspiele 2018 eine erste große Abstimmungshürde nehmen. Beim Bürgerentscheid in Garmisch-Partenkirchen können knapp 21000 Stimmberechtigte an diesem Sonntag für oder gegen Olympia 2018 in ihrer Gemeinde votieren.

    Nach einem seit Monaten tobenden erbitterten Streit geben sich Befürworter und Gegner in Garmisch-Partenkirchen siegesgewiss. „Ich tippe auf 52 Prozent für uns“, erklärte am Donnerstag Axel Doering, Mitorganisator des Bürgerbegehrens gegen Olympia 2018. Peter Fischer, der an der Spitze der Bürgerinitiative pro Olympia steht, blickt ebenfalls mit einem „guten Gefühl“ dem Tag der Wahrheit entgegen. Der Organisator der im Februar erfolgreich durchgeführten alpinen Ski-Weltmeisterschaften hofft auf einen klaren Sieg: „Würde eine deutliche Mehrheit zwischen 60 und 70 Prozent Befürworter erreicht, dann kann man mit Recht sagen, dass die Bevölkerung von Garmisch-Partenkirchen hinter Olympia 2018 steht.“

    Die Gegner, zu denen auch einige Grundstückseigentümer am unverzichtbaren olympischen Schnee-Standort zählen, wehren sich gegen einen „Ausverkauf der Heimat“. Olympische Spiele seien „schon heute zu groß“ für einen nicht einmal 30000 Einwohner zählenden Ort, in dem 55 Wettbewerbe geplant seien, argumentiert Doering. Die Ablehner warnen insbesondere auch vor großen finanziellen Risiken und wollen sich nicht dem Diktat des IOC ausliefern. „Alle Rechte liegen beim IOC, alle Pflichten beim Ausrichter.“

    Die Sympathisanten sehen dagegen „eine Riesenchance“ in möglichen zweiten Winterspielen nach 1936 in Garmisch-Partenkirchen. Nicht nur sportlich wäre ein IOC-Zuschlag „überaus positiv“, betont Fischer. Viele infrastrukturelle Maßnahmen – auch in München – sind wohl nur mit Olympia zu realisieren. Die „Ja“-Sager erklären die Abstimmung darum auch zu einer Grundsatzentscheidung. „Für die Zukunft wäre Olympia äußerst wichtig“, so Fischer. Es geht für Münchens Olympia-Kampagne womöglich schon um alles, auch wenn das IOC erst am 6. Juli im südafrikanischen Durban den Dreikampf zwischen München, dem südkoreanischen Pyeongchang und dem französischen Annecy entscheidet. Der bayerische Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) hatte sich zuletzt bei einer Podiumsdiskussion in Garmisch-Partenkirchen dazu bekannt, „dass sich die Staatsregierung an das Votum der Bürger halten wird – wie immer es ausfällt“.

    Klar ist trotzdem, dass die Bewerbungsgesellschaft auch bei einem „Nein“ nicht aufgeben würde. Sie erwartet im Endspurt sogar Rückenwind. „Ich gehe von einer überzeugenden Mehrheit für die Olympischen Spiele aus“, hatte Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, erklärt.

    In der kommenden Woche veröffentlicht das IOC seinen Evaluierungsbericht über die drei Kandidatenstädte. Und am 18. und 19. Mai kommt es in Lausanne zum technischen IOC-Briefing. Dieses wird für München, Pyeongchang und Annecy als „entscheidende Präsentation“ angesehen. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden