Augsburg - Es sind schwere Vorwürfe, die der frühere Leiter des Steuerfahndungsreferats im bayerischen Finanzministerium erhebt: Der pensionierte Spitzenbeamte Wilhelm Schlötterer stellte gestern in München sein Buch "Macht und Missbrauch - Franz Josef Strauß und seine Nachfolger" vor.
Der 69-Jährige, der nach eigenen Angaben immer noch Mitglied der CSU ist, beklagt darin jahrzehntelange "gesetzeswidrige Machenschaften" innerhalb der Bayerischen Staatsregierung. Als Zuständiger für Steuerfahndungen habe er Rechtsbeugung und Strafvereitelung auf höchster Ebene erlebt und ebenso Repressalien gegen die eigene Person. Von sich selbst behauptet Schlötterer Anfang der neunziger Jahre den Anstoß für die Aufdeckung der Amigo-Affäre geliefert zu haben.
In seinem Buch wirft er auch den Nachfolgern von Strauß bis hin zu Edmund Stoiber und Erwin Huber eine "Ausbeutung des Staates für Partei- und Privatinteressen" vor. Vor allem will der Beamte, der 30 Jahre im bayerischen Finanzministerium arbeitete, mit dem "Mythos Strauß" abrechnen.
Das ganze Interview mit dem Autor lesen Sie am Freitag in der Augsburger Allgemeinen.