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Brüssel oder München?
Als Ministerpräsident Günther Beckstein im Oktober an seinem neuen Kabinett bastelte, wurde auch sein Name immer wieder genannt. Am Ende zählte Markus Ferber (Bobingen) dann doch nicht zur bayerischen Regierungsmannschaft. Sein Handicap sei gewesen, hieß es später in Parteikreisen, kein Landtagsmandat zu haben.
Der Europaabgeordnete selbst hatte stets betont, sein Platz sei in Brüssel. Als Gast unserer Redaktion sagte Schwabens CSU-Chef nun: "Das Europamandat hat Charme. Ich habe aber in meiner Partei festgestellt, dass das politische Zentrum München ist."
Damit hat Ferber Spekulationen, er könnte bei der Wahl im September 2008 für den Landtag kandidieren, neue Nahrung gegeben. Der 42-Jährige selbst stellte im Gespräch mit unserer Zeitung klar: "Die endgültige Entscheidung, wer für die CSU direkt oder auf der Liste antritt, fällt erst nach der Kommunalwahl." Die Nominierungsversammlung findet am 26. April statt.
"50 Prozent plus x" hat Ferber als Wahlziel für die CSU ausgerufen. Zwar müsse sich die Partei nach dem Wechsel von Edmund Stoiber zur Doppelspitze Erwin Huber/Günther Beckstein erst noch "sortieren und neue Strukturen schaffen". Doch vor allem Ministerpräsident Beckstein genieße große Popularität und hohes Ansehen in der Bevölkerung. "Er kommt bei den Leuten hervorragend an."
Die SPD wiederum habe auch in der "schwierigen Phase der CSU" nicht gepunktet und keine Kraft geschöpft, um aus dem Tief zu kommen. Die Freien Wähler, so Ferber, werden erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, die FDP habe zwar gute Umfragewerte, "doch auch sie schafft den Einzug ins Maximilianeum nicht".
Für die schwäbische CSU rechnet der Bezirksvorsitzende auch 2008 mit einem guten Ergebnis. Sechs Abgeordnete hatten sich 2003 über die Liste ein Landtagsmandat gesichert. Ferber: "Das ist auch im kommenden Jahr möglich."
In der CSU selbst hätten sich die Koordinaten nach der "Ära Stoiber" etwas verändert. Unter dem neuen Vorsitzenden Erwin Huber gebe es eine größere Abstimmung der Positionen als bisher. Ferber: "Heute sind mehrere in die Entscheidungen eingebunden. Aber dadurch müssen sich auch mehrere für die Partei einbringen." Dies sei ein Prozess, den die CSU noch lernen müsse.
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