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Königsschlösser: Braucht Schloss Neuschwanstein eine Pause?

Königsschlösser

Braucht Schloss Neuschwanstein eine Pause?

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    1,5 Millionen Besucher kamen 2018 ins Schloss Neuschwanstein. Der Ostallgäuer Kreisrat Hubert Endhardt scheiterte mit seinem Vorschlag, einen geschlossenen Tag pro Woche einzuführen.
    1,5 Millionen Besucher kamen 2018 ins Schloss Neuschwanstein. Der Ostallgäuer Kreisrat Hubert Endhardt scheiterte mit seinem Vorschlag, einen geschlossenen Tag pro Woche einzuführen. Foto: Ralf Lienert

    Wäre es nach König Ludwig II. gegangen, hätte wohl nie ein Fremder seine Prunkschlösser betreten. Doch der einstige König von Bayern ist bekanntlich längst tot und so stehen heutzutage jedes Jahr Millionen Besucher Schlange, um einen Blick in die früheren Gemächer Ludwigs zu werfen.

    Dem Allgäuer Politiker Hubert Endhardt, er sitzt für die Grünen im Ostallgäuer Kreistag, ist das zu viel. Er würde sich deswegen eine Touristen-Pause für die Königsschlösser wünschen. An einem Tag in der Woche sollten Neuschwanstein und Linderhof seiner Meinung nach künftig schließen, damit sich die Schlösser von den Besuchern „erholen“ können. Er wolle verdienen, dass die bayerischen Wahrzeichen eines Tages ein ähnliches Schicksal erleiden wie beispielsweise die französische Höhle von Lascaux. „Die Höhle wurde mittlerweile für Besucher gesperrt und inzwischen zum dritten Mal originalgetreu nachgebaut“, sagt Endhardt.

    Ein Schließtag pro Woche würde „keine deutliche Verbesserung der Situation schaffen“, erwidert sagt Hermann Auer vom bayerischen Heimatministerium. Dann würden eben an den sechs Öffnungstagen mehr Besucher kommen. „Darüber hinaus erwarten internationale Besucher bei hochrangigen Objekten eine tägliche Besichtigungsmöglichkeit zu den Standardöffnungszeiten“, sagt Auer.

    Sanierung von Schloss Neuschwanstein kostet 20 Millionen Euro

    Er verweist auf die Bayerische Schlösserverwaltung, die mit dem Staatlichen Bauamt Kempten derzeit eine große Baumaßnahme im Schloss Neuschwanstein durchführt. Dies diene dazu, die Einrichtung des Schlosses zu konservieren. Die Sanierung kostet insgesamt über 20 Millionen Euro und soll 2022 abgeschlossen sein.

    „Schloss Harburg“ thront hoch über dem Wörnitztal. Das historische Gemäuer ist 1150 urkundlich belegt – und zwar als Stauferburg.
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    Mehr als fünf Millionen Besucher zählte die bayerische Schlösserverwaltung im vergangenen Jahr. Auch in der Region gibt es zahlreiche sehenswerte Schlösser.

    Die Bayerische Schlösserverwaltung sieht es ähnlich wie Hermann Auer. „Von fachlicher Seite wird eine Entlastung der hochwertigen Einrichtungen der Schlösser angestrebt“, sagt Pressesprecherin Ines Holzmüller. Durch die Baumaßnahmen könnten die Besucherströme künftig besser organisiert und die Einrichtung erhalten werden.

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