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Bombenalarm in Verona: Bayerischer Politiker drohte "im Namen Allahs"

Bombenalarm in Verona

Bayerischer Politiker drohte "im Namen Allahs"

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    Mit einer Bobendrohung stoppte ein 27-Jähriger einen Flug von Air Dolomiti.Bild: Air Dolomiti
    Mit einer Bobendrohung stoppte ein 27-Jähriger einen Flug von Air Dolomiti.Bild: Air Dolomiti

    (AZ/dpa). Vergangenen Freitag sorgte eine Meldung aus Italien für Wirbel: Ein deutscher Sportjournalist hatte am Flughafen in Verona per Bombendrohung ein Flugzeug gestoppt, um den Flieger noch zu erreichen. Jetzt stellte sich heraus, dass es sich bei dem vermeintlichen Reporter um einen bayerischen Nachwuchs-Politiker handelt.

    Medienberichten zufolge steckt hinter der Aktion der 27-jährige Kreisverbandschef der Jungen Union München. Er war in Italien unterwegs, um Sportler der Fußball-Europameisterschaft zu interviewen.

    Als er verspätet am Flughafen von Verona ankam, teilte ihm das Bodenpersonal der Air Dolomiti mit, dass er nicht mehr ins Flugzeug könne. Daraufhin rief der Mann anonym bei der Polizei an und erklärte, in der Maschine befinde sich eine Bombe.

    "Er hat auf Italienisch und Deutsch von einer Bombe im Namen Allahs gesprochen und damit das gesamte Anti-Terror-Aufgebot der Polizei ausgelöst", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums von Verona am Freitag der dpa.

    Der 27-Jährige sei nach dem Anruf erneut am Flugschalter erschienen und habe gesagt, er habe gehört, dass die Maschine noch nicht startbereit sei. Dies war aber auf den Anzeigetafeln des Flughafens noch gar nicht bekanntgegeben worden, wodurch der Mann den Verdacht auf sich lenkte. Sein Handy enttarnte ihn schließlich als Bombendroher.

    Wie die Süddeutsche Zeitung online berichtet, ermittelt jetzt die Veroneser Staatsanwaltschaft wegen Auslösen falschen Alarms und Unterbrechung öffentlichen Verkehrs. Und auch in Deutschland ist die Justiz bereits auf den Fall aufmerksam geworden. Ein Sprecher der

    Für die Münchner Junge Union ist der Fall nervenaufreibend. Die Pressesprecherin Barbara-Maria Loth will die Vorkommnisse nicht groß kommentieren. "Wir haben aus der Presse erfahren, dass eines unserer Mitglieder der Tat verdächtigt wird. Wir wollen aber darauf hinweisen, dass die Person privat in Italien unterwegs war und die Ereignisse somit in keinem Zusammenhang mit der CSU und der Jungen Union stehen."

    Sollte sich der Verdacht bestätigen, werde die JU jedoch sofort "Konsequenzen ziehen". Doch dieser Handlung kam der verdächtige JU-Politker mittlerweile zuvor. "Er hat uns über seinen Anwalt mitteilen lassen, dass er bis zur Klärung des Falls alle Ämter ruhen lassen wird", erklärte Loth.

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