1200 Euro Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. Das ist der Negativrekord des Blitzmarathons in Bayern 2019. Der Raser, ein laut Polizei 30-Jähriger, wurde auf der B300 bei Neusäß in Schwaben geblitzt. Statt der erlaubten 70 raste er mit 160 Stundenkilometern über die Straße.
Die Zahl der Geschwindigkeitsverstöße ist 2019 gestiegen
24 Stunden lang blitzte die Polizei in ganz Bayern während des Blitzmarathons von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, Autofahrer. In Süd- und Westschwaben wurden 897 Raser erwischt, 17,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Im Norden Schwabens waren es 316 Fahrer, 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Von insgesamt 26.686 kontrollierten Fahrzeugen wurden in ganz Schwaben also 1213 geblitzt. In ganz Bayern waren 10.821 Fahrer zu schnell. Zum Vergleich: 2018 waren es bayernweit 8466 Geschwindigkeitsverstöße.
So verteilen sich die geblitzten Raser auf die Landkreise:
- Stadt Augsburg: 58
- Landkreis Augsburg: 78
- Landkreis Aichach-Friedberg: 45
- Landkreis Dillingen: 19
- Landkreis Donau-Ries: 116
- Landkreis Günzburg: 49
- Landkreis Neu-Ulm: 123
- Landkreis Unterallgäu und Memmingen: 78
Der Spitzenreiter wurde in Nordschwaben geblitzt, doch auch in anderen Teilen Bayerns erwischte die Polizei Raser. Sie gliedert die schnellsten Fahrer nach Polizeipräsidien auf.
Das sind die schnellsten Fahrer beim Blitzmarathon 2019:
- Schwaben Nord: auf der B300 bei Neusäß, 90km/h zu schnell
- Niederbayern: auf der St2045 bei Landshut, 87 km/h zu schnell
- Mittelfranken: auf der B8 bei Fürth, 74 km/h zu schnell
- Unterfranken: auf der B285 bei Mellrichtstadt, 74 km/h zu schnell
- Oberbayern Nord: auf der St2580 bei Markt Schwaben, 71 km/h zu schnell
- Schwaben Süd/West: auf der B308 bei Sigmarszell, 63 km/h zu schnell
- München: auf der Ständlerstraße, 60 km/h zu schnell
- Oberpfalz: auf der St2660 bei Barbing, 58 km/h zu schnell
- Oberfranken: auf der B173 bei Köditz, 53 km/h zu schnell
- Oberbayern Süd: auf der St2072 bei Unterleiten, 46 km/h zu schnell
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigte angesichts der aktuellen Zahlen an: "Wir müssen auch weiterhin auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen setzen, solange noch so viele Unbelehrbare unterwegs sind." Zu schnelles Fahren sei lebensgefährlich. "Raser setzen nicht nur ihr eigenes Leben aufs Spiel, sondern auch das von anderen."
Bayernweit waren beim Blitzmarathon rund 2200 Polizisten im Einsatz, dazu kamen etwa 70 Angestellte von Gemeinden und Zweckverbänden der kommunalen Verkehrsüberwachung. Knapp 2000 Messstellen in ganz Bayern wurden kontrolliert.
Im vergangenen Jahr gab es in Bayern 410.252 Verkehrsunfälle, 618 Menschen starben. Hauptgrund für Verkehrsunfälle war laut Innenministerium zu schnelles Fahren: An 176 der tödlichen Unfälle 2018 waren Raser Schuld.