1200 Euro Geldbuße, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot - diese Strafen handelte sich der traurige Rekordhalter des bayerischen Blitzmarathons und der anschließenden Schwerpunktwoche "Geschwindigkeit" ein. Er geriet in Niederbayern mit 192 statt der erlaubten 100 Stundenkilometer in eine Radarkontrolle.
Damit ist er einer von über 26.000 Autofahrern in Bayern, die in der nun beendeten Aktionswoche geblitzt wurden. Das waren etwas mehr als im Vorjahr.
Bayerns Innen-und Verkehrsminister Joachim Herrmann bezeichnete die Kontrollen als Erfolg. "Wer zu schnell fährt, riskiert sein Leben und das der anderen", sagte er. Die angekündigten Verkehrkontrollen vom 18. bis zum 25. September sollten den Autofahrern das bewusst machen.
Rekordhalter in Schwaben fährt 82 Stundenkilometer zu schnell
Auch in Schwaben blitze die Polizei Tausende von Autofahrern. Den erschreckenden Rekord stellte ein Autofahrer in Untermeitingen auf, der 82 Stundenkilometer zu schnell unterwegs war. Er fuhr mit Tempo 182 in eine Radarkontrolle.
In Einsatzgebiet des Polizeipräsidiums Schwaben Süd / West war etwa einer von 30 kontrollieren Autofahrern zu schnell unterwegs. "Die Zahl der festgestellten Verstöße belegt, dass zahlreichen Fahrern noch immer nicht bewusst ist, wie gefährlich erhöhte Geschwindigkeit ist", sagte ein Sprecher des Präsidiums. Bei nicht angekündigten Kontrollen sei die Quote noch geringfügig höher.
Das Polizeipräsidium Oberbayern zieht eine positive Bilanz. Die Aktion habe ihre Wirkung nicht verfehlt. Insgesamt wurden in diesem Gebiet über 2500 Raser erwischt.
Viele Gurtmuffel erwischt
Die Polizei hofft, dass die Zahl der Verkehrstoten durch die Aktion sinkt. Im Jahr 2013 starben auf Bayerns Straßen etwa 200 Menschen bei Unfällen, bei denen überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle spielte.
Bei der Aktion vom 18. bis zum 25. September nahm die Polizei aber nicht nur Raser ins Visier. Sie erwischte auch fast 80 Autofahrer, die betrunken oder ohne Führerschein unterwegs waren. Bußgelder müssen außerdem über 700 Menschen zahlen, die ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt hatten.