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Blitzmarathon 2015: Polizei stoppte beim Blitz-Marathon in Bayern Tausende Raser

Blitzmarathon 2015

Polizei stoppte beim Blitz-Marathon in Bayern Tausende Raser

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    Eine Woche lang wurde in Bayern verstärkt geblitzt.
    Eine Woche lang wurde in Bayern verstärkt geblitzt. Foto: Patrick Seeger (dpa)

    In einer Woche hat die Polizei in Bayern an knapp 2000 Kontrollpunkten etwa 26.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Das ist die Bilanz des Blitz-Marathons im Freistaat, die das bayerische Innenministerium am heutigen Freitag veröffentlicht hat. Insgesamt wurden bei der Aktion 876.000 Fahrzeuge kontrolliert.

    Der Verkehrsteilnehmer mit der bayernweit höchsten Geschwindigkeitsüberschreitung wurde auf der Staatsstraße 2237 bei Allersberg in Mittelfranken erwischt. "Anstatt der erlaubten 100 Stundenkilometer war er mit gemessenen 206 mehr als doppelt so schnell unterwegs," teilte das Innenministerium mit.

    Doch auch in der Region waren viele Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. Die wichtigsten Fakten zum Blitz-Marathon aus der Region:

    Region Augsburg

    • An 274 Kontrollstellen waren 736 Polizisten im Einsatz.
    • 82.344 Fahrzeuge wurden kontrolliert und damit etwa 13 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
    • 2288 Fahrer verstießen gegen die Verkehrsvorschriften, das entspricht einem Anteil von etwa 2,77 Prozent aller Verkehrsteilnehmer - und einem Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
    • Die höchsten Geschwindigkeitsüberschreitungen: Bundesstraße 2, Mertingen Höhe Druisheim in Fahrtrichtung Donauwörth mit 197 statt 120 Stundenkilometern und Staatsstraße bei Untermeitingen mit 171 statt 120 Stundenkilometern.

    Allgäu, Günzburg und Neu-Ulm

    • An 72 Messstellen wurden 80.150 Fahrzeuge kontrolliert.
    • Bei 3100 Verkehrsteilnehmern hatte die Polizei etwas zu beanstanden - das ist eine Quote von 2,7 Prozent.
    • Höchste gemessene Geschwindigkeit: Auf der Kreisstraße bei Goldbach wurde ein Porsche mit 186 Stunden geblitzt.

    Oberbayern Nord

    • An 345 Messstellen wurden 113.000 Fahrzeuge kontrolliert.
    • 4069 Verkehrsteilnehmer wurden geblitzt.
    • 956 weitere Verstöße wie Fahren ohne Fahrerlaubnis, Sicherheitsgurt nicht angelegt oder Mängel am Fahrzeug wurden festgestellt.
    • Höchste gemessene Geschwindigkeit: Ein 35-Jähriger fuhr auf der Bundesstraße 17 bei Denklingen / Epfach mit 174 statt der erlaubten 100 Stundenkilometer.

    Blitzerarten: So werden Raser geblitzt

    Polizei und kommunale Verkehrsüberwacher haben mehrere Möglichkeiten, das Tempo von Autofahrern zu kontrollieren. Die gängigsten Kontrollverfahren:

    Ende der 1950er Jahre begann eine neue Ära im Straßenverkehr: Im Regierungsbezirk Düsseldorf kam erstmals ein mobiles Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz. Mittlerweile gibt es eine Reihe unterschiedlicher Techniken.

    Radaranlagen: Die Geräte senden Radarstrahlen aus, die das Auto reflektiert. Wird die Messschwelle überschritten, wird ein Fotoapparat ausgelöst - eine der am weitesten verbreiteten Techniken.

    Lichtschranke: Mehrere Lichtschranken stehen nacheinander quer zur Straße. Beim Unterbrechen jeder Lichtschranke liefert das Auto ein elektrisches Signal. Das Gerät misst die Zeitabstände und errechnet so das Tempo.

    Drucksensoren: Mehrere Sensoren werden in bestimmten Abständen in die Fahrbahn eingelassen. Beim Überfahren werden Signale ausgelöst, mit denen das Tempo errechnet werden kann.

    Lasergeräte: Sie senden eine Folge von Impulsen aus und empfangen den vom Fahrzeug reflektierten Anteil. Die Geräte messen die Zeit bis zum Wiedereintreffen des Signals und errechnen so die Entfernung des Fahrzeugs. Aus deren Veränderung ergibt sich die Geschwindigkeit. Neben Handmessgeräten, die einzelne Autos anvisieren, gibt es Laserscanner, die mehrere Fahrstreifen zugleich überwachen.

    Video: Videokameras setzt die Polizei in ihren Fahrzeugen und im fließenden Verkehr ein. Um zu messen, ob ein Autofahrer zu schnell unterwegs ist, wird manuell die Zeit gestoppt, die er für eine gewisse Strecke braucht. Das Gerät errechnet das Durchschnittstempo.

    Hat der Blitz-Marathon wirklich einen Nutzen?

    Zu hohe Geschwindigkeit gehört laut Angaben der Polizei weiterhin zu den Hauptunfallursachen. "Bereits eine geringe Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit bedingt einen verlängerten Anhalteweg und kann so zu einem schwerwiegenden Verkehrsunfall führen - jeder dritte Tote auf Bayerns Straßen verlor im Jahr 2014 sein Leben durch einen Raser", so die Polizei.

    Der Erfolg der Aktion ist jedoch umstritten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) selbst sagte, dass das Gros der Autofahrer wegen der Kontrollen bewusst langsamer gefahren sei. Die Kontrollen könnten aber helfen, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.

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