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Blitz-Marathon in Bayern: 25.000 Raser geblitzt - Spitzenreiter mit 172 statt 80 km/h auf A8

Blitz-Marathon in Bayern

25.000 Raser geblitzt - Spitzenreiter mit 172 statt 80 km/h auf A8

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    Fast 100 km/h zu schnell fuhr ein Mann aus Hong Kong. Ansonsten zeigte sich die Polizei zufrieden mit der Bilanz der Aktionswoche "Geschwindigkeit".
    Fast 100 km/h zu schnell fuhr ein Mann aus Hong Kong. Ansonsten zeigte sich die Polizei zufrieden mit der Bilanz der Aktionswoche "Geschwindigkeit". Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Beim "Blitz-Marathon" in Bayern hat die Polizei in einer Woche etwa 25 000 Raser erwischt. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war zum Abschluss der Aktion mit den Ergebnissen zufrieden. "Bayerns Autofahrer waren deutlich langsamer und damit sicherer unterwegs", sagte Hermann am Freitag in München.

    Blitzerarten: So werden Raser geblitzt

    Polizei und kommunale Verkehrsüberwacher haben mehrere Möglichkeiten, das Tempo von Autofahrern zu kontrollieren. Die gängigsten Kontrollverfahren:

    Ende der 1950er Jahre begann eine neue Ära im Straßenverkehr: Im Regierungsbezirk Düsseldorf kam erstmals ein mobiles Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz. Mittlerweile gibt es eine Reihe unterschiedlicher Techniken.

    Radaranlagen: Die Geräte senden Radarstrahlen aus, die das Auto reflektiert. Wird die Messschwelle überschritten, wird ein Fotoapparat ausgelöst - eine der am weitesten verbreiteten Techniken.

    Lichtschranke: Mehrere Lichtschranken stehen nacheinander quer zur Straße. Beim Unterbrechen jeder Lichtschranke liefert das Auto ein elektrisches Signal. Das Gerät misst die Zeitabstände und errechnet so das Tempo.

    Drucksensoren: Mehrere Sensoren werden in bestimmten Abständen in die Fahrbahn eingelassen. Beim Überfahren werden Signale ausgelöst, mit denen das Tempo errechnet werden kann.

    Lasergeräte: Sie senden eine Folge von Impulsen aus und empfangen den vom Fahrzeug reflektierten Anteil. Die Geräte messen die Zeit bis zum Wiedereintreffen des Signals und errechnen so die Entfernung des Fahrzeugs. Aus deren Veränderung ergibt sich die Geschwindigkeit. Neben Handmessgeräten, die einzelne Autos anvisieren, gibt es Laserscanner, die mehrere Fahrstreifen zugleich überwachen.

    Video: Videokameras setzt die Polizei in ihren Fahrzeugen und im fließenden Verkehr ein. Um zu messen, ob ein Autofahrer zu schnell unterwegs ist, wird manuell die Zeit gestoppt, die er für eine gewisse Strecke braucht. Das Gerät errechnet das Durchschnittstempo.

    Während der Aktion wurden bayernweit knapp eine Million Autofahrer kontrolliert. Die Quote derjenigen, die zu schnell unterwegs waren, lag bei knapp zwei Prozent. Üblich seien bei Kontrollen in Bayern drei Prozent. Im vergangenen Jahr wurden laut Herrmann in Bayern 215 Menschen durch zu schnelles Fahren getötet und mehr als 10.500 verletzt.

    Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord wurden 55.500 Fahrzeuge an insgesamt 214 Messstellen kontrolliert. Unter den kontrollierten Personen waren 100 nicht angeschnallt, 50 telefonierten am Steuer. Lediglich neun Personen fuhren unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen.

    Tourist auf der A8 über 90km/h zu schnell unterwegs

    Obwohl der "Blitz-Marathon" angekündigt und die Kontrollstellen im Internet aufgelistet waren, fuhren die schlimmsten Raser doppelt so schnell wie erlaubt. Ein Fahrer aus Oberfranken war gleich am ersten Tag auf der Bundesstraße 173 im Landkreis Hof mit 193 Stundenkilometern statt der erlaubten 100 unterwegs.

    Das Radarfoto, herausgegeben zeigt ein weißes Pferd auf dem Schullendamm in Meppen, das von einer Koppel ausgebrochen war.
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    Vor 60 Jahren, am 15. Februar 1959, blitzten Polizisten in Deutschland erstmals mit mobilen Geräten. Seitdem halten sie auch kuriose Momente fest.

    Am Donnerstag, dem letzten Tag des Marathons, erwischte die Polizei einen Touristen, der auf der Autobahn 8 mit 172 Sachen fuhr - erlaubt waren 80. Der aus Hong Kong stammende Mann war mit seiner Familie auf dem Weg zu einem Ausflugsziel. Die Fahrt kostete ihn 600 Euro. Für einen deutschen Staatsbürger hätte das zusätzlich vier Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot mit sich gebracht. drs, ne, dpa

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