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Änderungen nach Mixa: Bistum Augsburg trennt sich endgültig von Voß

Änderungen nach Mixa

Bistum Augsburg trennt sich endgültig von Voß

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    Dirk Hermann Voß
    Dirk Hermann Voß Foto: Anne Wall

    Nun ist das letzte Band gekappt, nun ist der „kommunikative und personelle Neuanfang“, den Konrad Zdarsa gleich nach seiner Ernennung zum Augsburger Bischof und Nachfolger von Walter Mixa im vergangenen Juli ankündigte, abgeschlossen: Dirk Hermann Voß, unter Mixa mächtiger Einflüsterer und umtriebiger Medienkoordinator, arbeitet nicht mehr im Bistum. Am 18. April kam es zwischen ihm und der Bistumsleitung zur Aussprache – seitdem ist Voß beurlaubt. Von seiner Aufgabe in der Bischöflichen Finanzkammer ist der 51-Jährige entbunden.

    Die Trennung von Voß, die laut Bistum aufgrund „unterschiedlicher Auffassungen über die Ausgestaltung des Dienstverhältnisses“ und im „einvernehmlichen Einverständnis“ getroffen wurde – eine Formulierung, die meist immer dann gewählt wird, wenn etwas ganz und gar nicht im gegenseitigen Einverständnis geschah –, ist das Ende einer langwierigen Operation, die im April 2010 mit dem eingereichten Rücktritt von Walter Mixa begonnen hatte. Priester und Laien aus der gesamten Diözese forderten damals die komplette Entmachtung von Voß, dem wichtigsten, umstrittensten Mann unter Mixa. Doch das gelang nicht mit einem Schlag.

    Voß, der seit 1985 für das Bistum arbeitete, blieb nach seiner Absetzung als Medienkoordinator weiter Geschäftsführer der Mediengruppe Sankt Ulrich Verlag, einem Tochterunternehmen der Diözese. Als solcher war er Herausgeber der Katholischen SonntagsZeitung, die Voß zur persönlichen Plattform umformte. Erst im Januar 2011 wurde Voß als Geschäftsführer abberufen und durch Bert Stegmann und Hans Wendtner ersetzt. Er solle sich „auf die Wahrnehmung seiner Aufgaben in der Bischöflichen Finanzkammer“ konzentrieren, hieß es.

    Dass die vollständige Entmachtung erst jetzt gelang, hat auch damit zu tun, dass die Bistumsleitung eine hohe Abfindung unbedingt vermeiden wollte. Über die Höhe war lange spekuliert worden. Die Rede war von mehreren Millionen Euro. Nach Informationen dieser Zeitung liegt die tatsächliche Abfindung, die aus mehreren Komponenten besteht, bei etwa 800 000 Euro. Nicht nur der Betrag, sondern auch die Tatsache, dass Voß endgültig weg ist, wurde in der Bistumsleitung mit Erleichterung aufgenommen.

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