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Bistum Augsburg: Plötzlich Weihbischof

Bistum Augsburg

Plötzlich Weihbischof

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    Mit 42 Jahren Deutschlands jüngster Weihbischof: Florian Wörner
    Mit 42 Jahren Deutschlands jüngster Weihbischof: Florian Wörner Foto: Fred Schöllhorn

    Mit dem Gedanken, jetzt Weihbischof zu sein, muss sich Diözesanjugendpfarrer Florian Wörner erst anfreunden. „Ich hoffe, dass der liebe Gott schon weiß, was er mit mir anfangen will“, sagte der 42-Jährige vor der Presse. Er folgt im Bistum Augsburg auf den pensionierten Weihbischof Josef Grünwald und teilt sich das Amt mit Weihbischof Anton Losinger.

    Genießt das Vertrauen des Bischofs

    Über die Ernennung, die ihm Bischof Konrad Zdarsa schon vergangenen Donnerstag eröffnete, habe er sich sehr gefreut. Wörner genießt das volle Vertrauen Zdarsas, der ihn erst im März zum ersten Leiter des neu gegründeten Instituts für Neuevangelisierung ernannte. Die Weitergabe des Glaubens ist auch dem langjährigen Jugendseelsorger ein Herzensanliegen. „Es muss uns gelingen, dass der Glaube wieder aus der Privatsphäre herausgeholt wird, dass wir eine Sprache finden, die die Menschen verstehen und die ihnen zu Herzen geht“, erklärte Wörner. Möglichst viele Menschen möchte er motivieren, sich auf das Wagnis des Glaubens einzulassen.

    Der hochgewachsene, schlanke Priester mit dem schütteren Haar freut sich auf die Begegnungen mit den Menschen, wenn er bald als Weihbischof in die Pfarreien fährt. Es reizt ihn, jungen Leuten die Firmung zu spenden. Denn: „Jugendliche sind noch im Wachsen und Werden, sie haben Fragen, die sich Erwachsene so nicht mehr stellen.“

    Florian Wörner wurde am 5. Februar 1970 geboren, er wuchs in Eschenlohe (Kreis Garmisch-Partenkirchen) auf und besuchte das Gymnasium der Benediktiner von Ettal. Als seine Schule wegen Missbrauchsfällen in Verruf geriet, bekannte er sich dazu, in

    Versteht die Ängste

    Im März wurde auch seine Pfarrkirche in Ustersbach von der Gemeinde umarmt. „Ich verstehe die Ängste, die da sind, wenn Pfarreien zur größeren Einheit zusammengeführt werden“, sagt der neue Weihbischof. Er habe die Erfahrung gemacht, „dass viele Leute konstruktiv mitdenken“. Dies gelte es, an der Spitze des Bistums aufzunehmen.

    Wörner liebt es bodenständig. Er spielt Volksmusik auf der Zither, in Eschenlohe hängt seine Lederhose im Schrank, und seinen Geldbeutel ziert sein Vorname in Federkielstickerei. Er wandert gern und hat das Joggen angefangen. Die Bischofsweihe empfängt Wörner am 28. Juli im Augsburger Dom. Sein untergegangenes Titularbistum ist die antike Stadt Hierpiniana in Tunesien.

    Bischof Zdarsa gab gestern weitere personelle Veränderungen in der Diözese bekannt: Neuer Generalvikar wird am 15. Juni Harald Heinrich, 45, bisher für Personal und Planung im bischöflichen Ordinariat zuständig. Amtsinhaber Karlheinz Knebel, 60, wird Bischofsvikar für Kirche und Kultur und kirchliche Bildung. Der frühere Bischofssekretär Christoph Hänsler wird künftig Personalreferent für Priester.

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