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Bischof Zdarsa: „Wir alle müssen besser werden“

Bischof Zdarsa

„Wir alle müssen besser werden“

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    „Wir sind nicht nur Filialen eines Großkonzerns, die bloß die Weisungen der Zentrale entgegenzunehmen und durchzuführen haben.“Der Buchloer Dekan Reinhold Lappat
    „Wir sind nicht nur Filialen eines Großkonzerns, die bloß die Weisungen der Zentrale entgegenzunehmen und durchzuführen haben.“Der Buchloer Dekan Reinhold Lappat

    Große Pläne hat das Bistum Augsburg unter dem Stichwort „Neuevangelisierung“. Zunächst monatlich, später vielleicht auch wöchentlich soll mit Jugendgruppen in

    „Wir sind glücklich, dass unser Bischof Konrad Zdarsa diesem Experiment des lieben Gottes seinen Segen gibt“, sagte Meuser. Jugend, die begeistert und kompetent im Glauben steht, wird über das Youcat-Institut missionarisch tätig werden. „Youcat“ ist der Titel des gelb eingebundenen Jugendkatechismus, den Meuser als Verlagsleiter auf den Weg gebracht und im Jahr 2010 in mehreren Sprachen im Vatikan präsentiert hatte. Jugendgemäß formuliert er die offizielle katholische Glaubenslehre. Inzwischen sei er in 1,7 Millionen Exemplaren in 20 Sprachen aufgelegt, so Meuser.

    Das Youcat-Institut soll Plattform für weitere Aktivitäten sein. „Youcat wird eine starke internationale katholische Jugendmarke sein“, betonte der Verlagschef. Das Institut soll sich selbst tragen und keine Kirchensteuer in Anspruch nehmen. Meuser denkt an Jugendwallfahrten und Sommercamps, um sich gegenseitig zu bestärken, in einer säkularen Umgebung die christliche Alternative zu sein. Die Jugendlichen sollen sich kreativ ausdrücken in Liedern, Filmen und im Internet. Priester will er schulen, die in Glaubensgesprächen Talkmaster sind.

    Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat am Sonntag in einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur auf die Frage, was er der Skepsis und Resignation in seinem Bistum entgegensetze, geantwortet: „Sie müssen besser werden, ich muss besser werden, wir alle müssen besser werden, dann wird es besser werden.“ Seine pastorale Raumplanung 2025 will Zdarsa nicht als einen technischen Prozess missverstanden wissen. „Mein Hauptanliegen ist, dass wir zu größerer Einheit zusammenwachsen“, sagte er derKNA.

    Wenn diesem Ziel eine Fusion von Pfarreien dient, „sollte dem nichts im Wege stehen“. Solche Prozesse dürften ihre Zeit haben. „Es geht dabei auch nicht darum, lokale Besonderheiten zu beseitigen“, beteuerte Zdarsa. Er habe allerdings die Vision („mit der ich nicht hinter dem Berg halten will“), dass Gemeinden aus mehreren Orten sich längerfristig zu bestimmten gemeinsamen Feiern zusammentun, etwa während der Kar- und Ostertage oder an Fronleichnam.

    „Wir sind nicht nur Filialen eines Großkonzerns, die bloß die Weisungen der Zentrale entgegenzunehmen, zu befolgen und durchzuführen haben“, betonte indes am Samstag der Buchloer Dekan Reinhold Lappat bei einer Versammlung kritischer Katholiken aus dem ganzen Bistum in Augsburg. Der Gemeinde vor Ort habe das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) besondere Würde gegeben. Sie müsse beteiligt werden, wenn es um ihre Zukunft geht, forderte Lappat.

    Mehr als 200 Pfarrgemeinderäte, Kirchenpfleger und Vorsitzende katholischer Verbände nahmen an der Versammlung des „Pastoralen Gesprächsforums“ teil, das die Initiatoren der „Pfingsterklärung 2010“ ins Leben gerufen haben. Nach Auskunft von Pfarrer Max Stetter werden sich zahlreiche Pfarreien an der Protestaktion einer Kirchenumarmung am nächsten Sonntag (4. März) beteiligen. Der Aufruf ist im Internet unter www.pfingsterklaerung.de zu finden. In Voten kam zum Ausdruck, dass sich die Katholiken im Bistum nicht bevormunden lassen und die Eigenständigkeit ihrer Pfarrei bewahren wollen.

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