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Bildungsexperten: Bundesweites Kernabitur bis 2018

Bildungsexperten

Bundesweites Kernabitur bis 2018

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    Bildungsexperten haben gemeinsame schriftliche Abiturprüfungen für alle Bundesländer in den Fächern Mathe Deutsch und Englisch gefordert. Dieses sogenannte gemeinsame Kernabitur stelle sicher, dass die nationalen Bildungsstandards für die gymnasiale Oberstufe umgesetzt werden. «Es gewährleistet eine einheitlich hohe Qualität des Abiturs», sagte der Vorsitzende des Aktionsrats Bildung, Dieter Lenzen.
    Bildungsexperten haben gemeinsame schriftliche Abiturprüfungen für alle Bundesländer in den Fächern Mathe Deutsch und Englisch gefordert. Dieses sogenannte gemeinsame Kernabitur stelle sicher, dass die nationalen Bildungsstandards für die gymnasiale Oberstufe umgesetzt werden. «Es gewährleistet eine einheitlich hohe Qualität des Abiturs», sagte der Vorsitzende des Aktionsrats Bildung, Dieter Lenzen. Foto: dpa/Armin Weigel

    Bis 2018 soll es nach Meinung führender Bildungsexperten ein einheitliches Kernabitur in Deutschland geben. Dieses soll bundesweit gemeinsame Prüfungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch umfassen, schlägt der Aktionsrat Bildung in einem am Mittwoch in München veröffentlichten Gutachten vor. Mit einem solchen

    Zehn Prozent der Abiturnote sollen dem Konzept zufolge die einheitlichen Prüfungselemente ausmachen. Damit werde einerseits ein vergleichbarer Standard sichergestellt und andererseits den Bundesländern und Schulen weiter Raum für Flexibilität und Schwerpunktsetzungen überlassen, hieß es.

    Der Aktionsrat Bildung ist ein unabhängiges Expertengremium, das vom Präsidenten der Universität Hamburg, Dieter Lenzen, geleitet wird. Initiiert wurde der Rat von Randolf Rodenstock, dem Präsidenten der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft.

    Philologenverband und Spaenle gegen Multiple-Choice-Verfahren

    Der Deutsche Philologenverband äußerte sich kritisch: "Bei einem geplanten Ergebnisanteil von zehn Prozent stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis", sagte der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger. Auch die vom Aktionsrat angedachten Multiple-Choice-Tests lehnt Meidinger ab: Es "graut mir vor dem Gedanken, ein Deutsch-Abitur in Form einer Führerscheinprüfung zu konzipieren."

    Auch Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hält nichts vom Multiple-Choice-Verfahren. "Für mich stellt das Abitur viel mehr dar als das reine Abfragen von Wissen." Insgesamt begrüße er aber das Streben nach einer vergleichbaren Abiturprüfung. Bayern sei bereits mit anderen Bundesländern auf dem Weg dorthin. 2014 würden Schüler in sieben deutschen Ländern erstmals gemeinsam gestellte Abituraufgaben lösen.

    Vergleichbarkeit soll Unabhängigkeit fördern

    Nach Rodenstocks Worten ist mehr Vergleichbarkeit bei den Abschlüssen Voraussetzung dafür, dass Schüler und Studenten mobiler sein könnten. "Bereits 2015 werden in Deutschland mehr als drei Million Fachkräfte fehlen", sagte er. Daher sei Mobilität immer wichtiger, um auch die Fachkräftelücke zu schließen.

    Von einem gemeinsamen Kernabitur kann nach Ansicht von Rodenstock das Signal ausgehen, dass die Länder in der Lage seien, in wichtigen Fragen zu kooperieren. "Wir müssen den Bildungsföderalismus wieder salonfähig machen", sagte Rodenstock. dapd/AZ

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