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Bildung: Wechselunterricht in Bayern: Schüler und Lehrer fühlen sich wie "Versuchskaninchen"

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Wechselunterricht in Bayern: Schüler und Lehrer fühlen sich wie "Versuchskaninchen"

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    39.000 Jugendliche sind in Bayern seit Montag zurück in der Schule. Doch am Wechselunterricht in Corona-Zeiten regt sich unter Lehrern und Schülern bereits Kritik.
    39.000 Jugendliche sind in Bayern seit Montag zurück in der Schule. Doch am Wechselunterricht in Corona-Zeiten regt sich unter Lehrern und Schülern bereits Kritik. Foto: Matthias Balk, dpa

    Die ersten Schüler sind in den Klassenzimmern zurück – unter großem Protest. Die Befürchtungen: Der Wechselunterricht – Schüler lernen dabei abwechselnd zu Hause und in der Schule – gefährde Gesundheit und Bildungsqualität.

    Besonders harsch reagierte am Montag Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbands (bpv), auf den „sehr überraschenden“ Start des Wechselunterrichts: Einerseits warne die Politik vor Mutationen, es herrsche ein strenger Lockdown. „Aber die Abiturklassen und ihre Lehrkräfte sollen in den Wechselunterricht.“ Viele Lehrer und Schüler fühlen sich Schwägerl zufolge als „Versuchskaninchen“ für eine mögliche komplette Schulöffnung am 15. Februar.

    Wechselunterricht in Bayern: Lehrer und SPD fordern Corona-Tests an Schulen

    Bisher startete der Unterricht nur für rund 39.000 der rund 1,65 Millionen Schüler in Bayern – Abschlussklassen an Gymnasien, Fachober- und Berufsoberschulen nämlich. Elternvertreter halten den Wechselunterricht für weniger effektiv als „gut strukturierten Distanzunterricht“. Es habe sich gezeigt, dass Lehrer den Distanzunterricht trotz Stress und Aufwand mittlerweile meistern. Moritz Meusel steht selbst kurz vor dem Abitur. Der Landesschülersprecher fragte sich am Montag vor allem, warum nicht auch auf den Schulfluren eine FFP2-Maskenpflicht gelte. Schwägerl fordert ebenfalls ein besseres Schutzkonzept: „Zehntausende Lkw-Fahrer und Pendler werden jeden Tag in Bayern getestet, das muss doch auch an den Schulen möglich sein.“

    Grüne fordern für Schulen in Bayern: Mit den 1. und 2. Klassen anfangen

    Die SPD-Bildungsexpertin Simone Strohmayr gibt ihm recht. Sie will, dass Schüler und Lehrer vor der Rückkehr in den Unterricht getestet werden. „Österreich geht hier mit gutem Beispiel voran. Dort gibt es fünf Millionen Antigen-Schnelltests für die Schulen“, sagte sie am Montag.

    Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, begrüßt zwar, dass Schulen geöffnet werden, wenn die Inzidenzzahlen zurückgehen. Doch auch sie äußert auf Twitter Kritik: „Sinnvoll wäre es, (...) mit den 1. und 2. Klassen wieder anzufangen. Stattdessen beginnen heute die Schüler, bei denen es mit dem Online-Unterricht am besten klappt.“

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