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Bildung: Kultus-Staatssekretär: G 8 bringt mehr sehr gute Abizeugnisse

Bildung

Kultus-Staatssekretär: G 8 bringt mehr sehr gute Abizeugnisse

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    Lehnt neben einer Rückkehr zu G 9 auch die Gemeinschaftsschule ab: Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler.
    Lehnt neben einer Rückkehr zu G 9 auch die Gemeinschaftsschule ab: Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler. Foto: dpa

    Der Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler (CSU) hat im Gespräch mit der AZ das G 8 verteidigt und erklärt, die Details verbessern zu wollen. Heute wird es die Zahlen geben. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wird verkünden, wie viele Schüler an den rund 400 bayerischen Gymnasien das Abitur bestanden haben. Die Zahlen, die in der vergangenen Woche kursierten, seien lediglich „Einzelergebnisse“ gewesen, sagt Sibler . Es ließen sich aber Trends festmachen: Es fallen heuer nicht mehr oder weniger Schüler durch als im vergangenen Jahr, es gibt deutlich mehr sehr gute Abizeugnisse als im neunjährigen Gymnasium (G 9), und mehr Schüler absolvierten die mündlichen Prüfungen – entweder weil sie mussten, oder weil sie freiwillig ihre Noten verbessern wollten. Tatsache sei auch, dass im vergangenen Jahr drei Prozent des Abi-Jahrgangs durchgefallen sind. Im G 9 war es nur gut ein Prozent.

    Einige Schüler mit Abiprüfungen überfordert

    Der 41-jährige Niederbayer Sibler, selbst studierter Gymnasiallehrer, streitet nicht ab, dass es in dem nunmehr neun Jahre alten G 8 noch an verschiedenen Stellen klemmt. Einige Schüler haben Probleme, weil sie mit den schriftlichen Abiprüfungen in Mathematik und Deutsch überfordert sind. In der Mittelstufe müsse also noch stärker in diesen Fächern auf die Prüfung vorbereitet werden.

    Intensivierung in Deutsch und Mathematik

    An einem Runden Tisch diskutierten Eltern, Lehrer und Schüler, wie die Belastung der Gymnasiasten besser in den Griff zu bekommen ist. Hohe Stundenzahlen und viele Fächer sind vor allem in der Mittelstufe das Problem. „Es wird nichts von oben herab verordnet.“ Sibler kann sich aber vorstellen, dass aus dem Wunsch des Kultusministeriums, die Intensivierungsstunden auf die Fächer Deutsch und Mathematik zu konzentrieren, eine Empfehlung werden kann.

    Synergieeffekte bei Mathematik und Physik

    Gleichzeitig wird der Lehrplan ein weiteres Mal „verschlankt“. Sibler ist Lehrplan-Beauftragter. 15 000 Lehrer wurden befragt. Das Ergebnis: Mathematik leidet offensichtlich immer noch unter Stofffülle, das Fach Geschichte muss in den Klassen 11 und 12 weniger Mittelalter und mehr Neuzeit enthalten. Und es gibt in vielen Fächern, wie zum Beispiel Mathematik und Physik, die Möglichkeit, Synergien zu nutzen und so Zeit zu sparen.

    Schülerzusammensetzung heute heterogener

    40 Prozent eines Schülerjahrgangs besuchen inzwischen das Gymnasium, noch vor ein paar Jahren waren es 32 Prozent. Damit sei die Schülerzusammensetzung heute „heterogener“ als früher. Mit dem G 8 sei das aber zu schaffen, ist Sibler überzeugt. Schließlich sei hier neben der Schulzeitverkürzung auch ein „Paradigmenwechsel“ vollzogen worden: Das Neue am G 8 sei Fördern und Intensivieren.

    Kein Weg mehr zurück zum G9

    Kaum ein Thema werde mit so viel Herzblut und Leidenschaft diskutiert wie die Bildung, weiß Sibler. Für Sibler gibt es keinen Weg zurück zum G 9. Ein Nebeneinander von G 8 und G 9, teilweise an derselben Schule, wie es in Baden-Württemberg angeboten werden soll, hält er organisatorisch und pädagogisch für nicht durchführbar.

    Sibler lehnt Gemeinschaftsschule ab

    Aus dem gleichen Grund verwirft er die Gemeinschaftsschule der SPD, die an einer Schule vom Mittel- über Realschul- bis zum Gymnasialzug alle Möglichkeiten vorhalten will, um den Kindern den Auslesedruck der vierten Klasse zu ersparen und um die Schulen auf dem Land zu erhalten.

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