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Bildung: In Bayern fehlen die Hauptschullehrer

Bildung

In Bayern fehlen die Hauptschullehrer

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    Kultusminister Ludwig Spaenle.
    Kultusminister Ludwig Spaenle. Foto: dpa

    Erst fehlen die Schüler, dann die Lehrer: An Bayerns Haupt- und Mittelschulen werden nach den Kindern in den kommenden Jahren auch die Lehrkräfte knapp. Das geht aus aktuellen Prognosen des Kultusministeriums zu Schülerzahl und Lehrerbedarf hervor.

    "Wir werden in den kommenden Jahren Tausende Lehrkräfte für Haupt- und Mittelschule benötigen", sagte Kultusminister Spaenle. Derzeit besucht noch etwa ein Drittel der bayerischen Schüler eine Haupt- oder Mittelschule - in diesem Schuljahr gut 220.000 Kinder und Jugendliche.

    Weniger Haupt- und Mittelschüler

    2015 werden es nach den bisherigen Schätzungen des Kultusministeriums etwa 50.000 weniger sein. "Der Anteil der Hauptschüler wird nach der Prognose von derzeit einem Drittel auf ein Viertel oder ein Fünftel zurückgehen", sagt Ludwig Spaenle dazu. Die Gründung der Mittelschule sei die strategische Antwort auf diese Situation. "Die Schulverbünde geben uns die Möglichkeit, auch kleine Standorte zu erhalten."

    Gleichzeitig gibt es aber derzeit bei den Studenten viel zu geringes Interesse am Hauptschullehrerberuf. In den kommenden Jahren gehen sehr viele Lehrer in Pension. Laut Bedarfsprognose werden im Jahr 2015 genau 1000 neue Hauptschullehrer gebraucht - es sieht jedoch derzeit so aus, als ob nur 480 Nachwuchskandidaten in diesem Jahr ihr Studium beenden würden. Für die Folgejahre erwarten die Experten des Kultusministeriums einen ähnlich gravierenden Mangel.

    Gymnasial-Lehramt bei den Studenten beliebter

    Bei den Gymnasiallehrern hingegen ist es umgekehrt: Für mehrere Fächerkombinationen sind weit mehr Studenten eingeschrieben, als in den nächsten Jahren Lehrer benötigt werden - vor allem in den philologischen Fächern wie Deutsch oder Englisch. Gesucht werden nach wie vor Lehrer in den naturwissenschaftlichen Fächern. "Bei den Gymnasiallehrern - vor allem in den philologischen Fächern - haben wir zu viele Bewerber", sagt Spaenle. "Mein Ziel ist darum, die Lehrerausbildung zu flexibilisieren, damit die Studierenden während des Studiums durch eine zusätzliche Belegung von Lehrveranstaltungen leichter einen anderen Abschluss erwerben können."

    Eine Einheitsausbildung für alle Lehrer lehnt Spaenle ab: Ein Stufenlehrer für alle Schularten wäre "ein Käse". "Die Qualität der schulartbezogenen Ausbildung würde darunter leiden." Die sinkenden Schülerzahlen bieten laut Spaenle auch eine Chance: Weniger Kinder bedeuten bessere Möglichkeiten für Hauptschüler, eine Lehrstelle zu finden. dpa

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