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Bildung: Hauptschule: Streit in der CSU beflügelt Kritiker

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Hauptschule: Streit in der CSU beflügelt Kritiker

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    chance für die hauptschule
    chance für die hauptschule Foto: dpa

    Der CSU-interne Streit über die schrittweise Einführung sogenannter "Mittelschulen" beflügelt die Kritiker der Hauptschulreform von Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU). Dass jetzt ausgerechnet Ex-

    Der SPD-Bildungsexperte Hans-Ulrich Pfaffmann erklärte, Hubers Kritik sei "ebenso fundamental wie berechtigt". Der schulpolitische Sprecher der Grünen, Thomas Gehring, forderte Spaenle auf, "seine Hauptschulreform komplett neu zu überdenken". Der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, sagte: "Die Staatsregierung muss ihre unausgegorenen Mittelschulpläne sofort stoppen. Sie ruiniert sonst die Hauptschulen." Und der Vorsitzende des Landkreistages, Theo Zellner (CSU), forderte bei der Hauptschulreform mehr Mitsprache für Bayerns Landräte.

    Huber hatte, wie berichtet, in einem Brief an Spaenle auf "erhebliche Bedenken und Einwände" vieler Bürgermeister und "ernsthafte Sorgen um die Zukunft der Hauptschule im Ländlichen Raum" hingewiesen. Er warnte vor einem "Aderlass an wohnortnaher Beschulung" und nannte als Beispiel seinen eigenen Landkreis: Dort würden von bisher zehn Hauptschulen nur noch drei bis vier Mittelschulen übrig bleiben.

    Spaenle hatte auf Hubers Kritik ziemlich angesäuert reagiert. In einer Pressemitteilung des Kultusministeriums findet sich der gespreizte Satz: "Sein Erstaunen drückt Spaenle über die Tatsache aus, dass es einem erfahrenen Politiker wie Erwin Huber - ähnlich wie den Freien Wählern - anscheinend nur bruchstückhaft gelungen ist, die Konzeption der Bayerischen Mittelschule wahrzunehmen."

    Nach Ansicht der Opposition im Landtag aber hat Huber sehr wohl verstanden. Eva Gottstein (Freie Wähler) befürchtet, dass die Hauptschule durch die Reform immer mehr an Wohnortnähe verliere und hohe Kosten für die Schülerbeförderung verursache. Pfaffmann sagte: "Die Maßnahmen beschleunigen das Schulsterben und bedeuten unterm Strich das Aus für die wohnortnahe Schule."

    Gehring (Grüne) kritisierte zudem die "Dialogforen", die auf Ebene der Landkreise zur Schaffung von Mittelschulen als Verbund mehrerer Hauptschulen eingerichtet werden sollen: "Die Dialogforen werden Totengräber der Hauptschulen. Das Kultusministerium hat es geschickt eingefädelt, dass letztendlich die Verantwortlichen vor Ort in den Dialogforen das Schicksal der kleinen Hauptschulen selbst beschließen müssen." (Uli Bachmeier)

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