Bayerns Schulen sind überwiegend in weiblicher Hand - das soll sich ändern. Vor allem an den Grundschulen mangelt es an männlichen Lehrern; der Frauenanteil beträgt dort fast 90 Prozent. "Als ausgebildeter Lehrer kann ich jungen Männern nur empfehlen, diesen fordernden, aber auch erfüllenden Beruf zu ergreifen", sagte Kultusminister Bernd Sibler (CSU) der Deutschen Presse-Agentur.
Auch an weiterführenden Schulen unterrichten großteils Lehrerinnen
Auch der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) wünscht sich mehr männliche Lehrer. "Das heißt nicht, dass von Lehrerinnen schlechtere Arbeit geleistet wird", betonte die BLLV-Vorsitzende Simone Fleischmann. "Aber ausschließlich weibliche Vorbilder bilden nicht die Realität in der Arbeitswelt ab."
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Im vergangenen Schuljahr waren 73 Prozent der rund 121.000 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen weiblich. An Mittelschulen und Realschulen lag der Frauenanteil bei rund zwei Dritteln. "Eine ausgewogene Mischung in den Kollegien ist an vielen Schulen gegeben; sicherlich wäre sie an noch mehr Schulen wünschenswert", sagte Sibler.
Männliche Lehramtsanwärter schreckt oft die schlechte Bezahlung ab
Ein Grund für den Mangel an männlichen Grundschullehrern ist laut BLLV die schlechtere Bezahlung im Vergleich zu anderen Schularten. Dies verleite viele männliche Lehramtsanwärter dazu, sich für die weiterführenden Schulen ausbilden zulassen. "Das Ziel sollte sein zu sagen: Alle Lehrer sind Lehrer und verdienen das gleiche Geld", forderte Fleischmann. Wenn der Beruf attraktiver werde, fänden sich auch mehr Männer. (dpa)
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