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Bezirksparteitag: Schwaben-SPD hat nach Affäre um Linus Förster neuen Vorstand

Bezirksparteitag

Schwaben-SPD hat nach Affäre um Linus Förster neuen Vorstand

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    Ulrike Bahr ist die neue Chefin der Schwaben-SPD.
    Ulrike Bahr ist die neue Chefin der Schwaben-SPD. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)

     Nach der Affäre um den wegen sexueller Straftaten in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Vorsitzenden Linus Förster hat sich die schwäbische SPD neu aufgestellt. Beim Bezirksparteitag in Neu-Ulm wählten die Genossen am Samstag die Augsburger Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr zu ihrer neuen Chefin. Die 52-Jährige erhielt 82 von 94 abgegebenen Stimmen.

    Wie Bahr im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, will sie als Vorsitzende die Unterbezirke der Region besser miteinander vernetzen: „Es geht darum, Themen gemeinsam anzupacken.“ Politische Schwerpunkte für die Zukunft seien Steuergerechtigkeit und die Stärkung von Familien. „Vor der Bundestagswahl müssen wir das inhaltlich aufbauen“, erklärte Bahr. Als Stellvertreter stehen ihr künftig Christoph Schmid (Donau-Ries), Petra Beer (Memmingen), Karl-Heinz Brunner (Neu-Ulm) und Annette Luckner (Augsburg Land) zur Seite.

    Ermittlungen gegen Linus Förster wegen Kinderpornos und sexuellen Missbrauchs

    Ulrike Bahr hatte zuletzt bereits die Geschäfte der schwäbischen SPD geführt, nachdem im vergangenen Herbst ihr Vorgänger Linus Förster alle seine Ämter niedergelegt hatte und aus der Partei ausgetreten war. Wie mehrfach berichtet, sitzt der der ehemalige Augsburger Landtagsabgeordnete seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft. Zunächst ging es um Körperverletzung und darum, dass der 51-Jährige illegal Bilder einer erwachsenen Frau gemacht haben soll. In diesem Zusammenhang hatten die Ermittler auch Försters Räume in der Augsburger SPD-Zentrale durchsucht.

    Danach weiteten sich die Vorwürfe massiv aus, sodass Förster im Dezember festgenommen wurde. Bei den Ermittlungen geht es jetzt auch um den Besitz von Kinderpornos und schweren sexuellen Missbrauch einer widerstandsunfähigen Person. Kürzlich wurde der Haftbefehl um zwei weitere Fälle erweitert. Förster soll auf einer Party in Augsburg eine Frau sexuell missbraucht und es bei einer anderen Frau versucht haben.

    In seiner ehemaligen Partei sei mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt, sagte die neue Vorsitzende Ulrike Bahr. Der Parteiaustritt Försters habe einen klaren Schnitt bedeutet. Und mit Martin Schulz als Kanzlerkandidat sei auch die Basis der Partei motiviert für den Bundestagswahlkampf. „Es herrscht Aufbruchstimmung“, sagt Bahr.

    Während der Chefsessel der schwäbischen SPD also neu besetzt ist, geht das Rennen um den Vorsitz der bayerischen SPD mit der heute gestarteten Mitgliederbefragung erst so richtig los. Bis zum 11. Mai dürfen die bayerischen Sozialdemokraten für ihren Liebling unter den sechs Kandidaten Natascha Kohnen, Uli Aschenbrenner, Klaus Barthel, Florian von Brunn, Markus Käser und Gregor Tschung abstimmen. Die endgültige Entscheidung fällt dann auf dem Landesparteitag am 20./21. Mai. (mit dpa)

    Mehr zum Fall Linus Förster lesen Sie hier: Zwei neue Opfer? Sex-Affäre um Linus Förster weitet sich aus

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