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Fall Ursula Herrmann: Beweise im Wäschetrockner?

Fall Ursula Herrmann

Beweise im Wäschetrockner?

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    Ursula-Herrmann-Prozess
    Ursula-Herrmann-Prozess

    Augsburg. Im Prozess um die Entführung und den Tod der zehnjährigen Ursula Herrmann wurde am Dienstag erneut deutlich, dass es unter den Ermittlern damals heftige Spannungen gegeben hat.

    Der Ex-Kripobeamte Werner Limmer kritisierte vor Gericht mit deutlichen Worten die Arbeit des damaligen Ersten Sachbearbeiters Joachim Solon.

    "Es war schon sehr erstaunlich, wie bei uns mit Spuren umgegangen wurde", sagte Limmer. Als Beispiel nannte er eine Wolldecke, die im Kistenverließ des Mädchens gefunden worden sei. Ein Polizist habe die nasse Decke mit nach Hause genommen, um sie dort im Wäschetrockner zu trocknen.

    Zudem habe sich Solon nicht sonderlich dafür interessiert, als auf der Decke ein verkrusteter Fleck gefunden wurde.

    Das Problem ist aber: Ex-Polizist Limmer konnte gestern im Gerichtssaal keine der Textilien, die in der Kiste gefunden wurden, als die besagte Decke identifizieren. Das ist fast schon typisch für das Verfahren, das sich nun schon seit über acht Monaten hinzieht. Mutmaßungen gibt es viele, stichhaltige Indizien jedoch nur wenige.

    Die Kritik am einstigen Sachbearbeiter Joachim Solon war vor allem für die Verteidiger des Angeklagten Werner M. (59) interessant. Denn Solon gehört zu den Ermittlern, die von der Schuld M.s überzeugt sind. Er glaubt - wie die Staatsanwaltschaft - daran, dass M. es war, der 1981 die kleine Ursula am Ammersee entführte und sie in eine im Wald vergrabene Kiste sperrte.

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