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Bewährungsstrafe nach tödlichem Unfall bei illegalem Autorennen

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Bewährungsstrafe nach tödlichem Unfall bei illegalem Autorennen

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    Der Mann, der zur Auto-Tuning-Szene gehörte, legte ein umfassendes Geständnis ab. "Ich habe die Schuld, es tut mir sehr Leid", sagte er. Zugleich entschuldigte er sich bei den Angehörigen. Der 15-jährige Junge hatte mit Freunden bei dem Rennen die Fahrbahn überqueren wollen, als der Autofahrer vor zahlreichen Zuschauern mit Tempo 90 vorbeifuhr und ihn trotz einer Vollbremsung erfasste. Das Opfer starb noch an der Unfallstelle.

    Der Richter sagte, der Angeklagte habe einen schweren und unverzeihlichen Fehler gemacht und die Familie des Opfers in Trauer gestürzt. Er habe nicht rechtzeitig reagiert, als die Gruppe die Fahrbahn überquerte. Damit habe er äußerst fahrlässig gehandelt, sei aber kein gewissenloser Killer. Der 15-Jährige sei jedoch auch nicht ganz unschuldig, da er um die Gefahr gewusst habe.

    Der Richter äußerte Unverständnis über die illegalen Rennen. Der normale Straßenverkehr sei schon gefährlich genug. Offensichtlich seien die Teilnehmer von der Geschwindigkeit fasziniert. Einen zusätzlichen Adrenalinkick habe es ihnen vermutlich verschafft, dass die Rennen verboten seien.

    Der kaufmännische Angestellte sagte, er betreibe nebenher eine Firma für Autotuning-Teile und habe an jenem Abend Bekannte getroffen, denen er Autoteile gegeben habe. Danach habe er die Strecke abgefahren, um sich und sein aufgerüstetes Cabrio der Menge zu präsentieren. Der Mann ist seit dem Unfall in psychiatrischer Behandlung und hat sich aus der Tuning-Szene zurückgezogen. Die Verhandlung wurde von vielen Freunden und Mitschülern des Getöteten verfolgt. Das Urteil entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Enttäuscht äußerte sich dagegen der Großvater des Opfers, der als Nebenkläger auftrat. Die Nebenklage hatte eine Strafe von über einem Jahr ohne Bewährung gefordert.

    Die illegalen Schaurennen im vergangenen Sommer waren regelmäßig von einer großen Menschenmenge verfolgt worden. Nach dem tödlichen Unfall hat die Stadt die Strecke mit Betonpollern abgesperrt, und die Polizei schreitet seitdem rigoros ein, sobald sie Anzeichen für ein geplantes illegales Autorennen sieht.

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