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Bewährungsstrafe: Finanzchefin der Wankmiller-Gemeinschaft verurteilt

Bewährungsstrafe

Finanzchefin der Wankmiller-Gemeinschaft verurteilt

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    Der umstrittene Füssener Wankmiller-Clan hat sogar ein eigenes Buch herausgegeben. Rechts unten der Stammes-Führer Wolfgang Wankmiller.
    Der umstrittene Füssener Wankmiller-Clan hat sogar ein eigenes Buch herausgegeben. Rechts unten der Stammes-Führer Wolfgang Wankmiller.

    Augsburg/Füssen (dpa/lby) - Die Finanzchefin der umstrittenen Wankmiller-Gemeinschaft in Füssen ist wegen unerlaubter Bankgeschäfte zu einem Jahr Bewährungsstrafe verurteilt worden.

    Das Landgericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass die 44 Jahre alte Frau ohne Zulassung der Behörden für ihre Kunden Kapital mit bis zu zehn Prozent Zinsen anlegte. Insgesamt soll sie rund 1,4 Millionen Euro eingenommen und außerdem über 400.000 Euro Kredite vergeben haben. Die Frau muss zusätzlich 8000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

    Sie hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt und erklärt, juristisch falsch beraten worden zu sein. Das Urteil ist rechtskräftig. Die Verurteilte ist laut Anklage als hochrangiges Mitglied des Stammes der "Likatier" - so nennt sich die Wankmiller-Gemeinschaft offiziell - für dessen Finanzen zuständig. Die unerlaubt angelegten Gelder sollten für die Gemeinschaft eingesetzt werden.

    Gericht und Staatsanwaltschaft erklärten, bei dem Verfahren sei es nicht um die Gemeinschaft gegangen. "Es war hier nicht zu beurteilen oder verurteilen, was der Stamm der Likatier in Füssen macht", hatte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer gesagt.

    Die Gemeinschaft um Wolfgang Wankmiller nennt sich nach keltischem Vorbild "Stamm der Likatier" und strebt einen autonomen Status an. Die rund 300 Mitglieder leben nach einem eigenen Kalender. Wankmiller hat sich mehrfach als "Reinkarnation von Jesus" bezeichnet. Dem Stamm sollen rund 29 Häuser in Füssen gehören.

    Wer im Internet nach Informationen über nachhaltige Geldanlagen bei den Likatiern sucht, wird derzeit nicht mehr fündig: "Die Seite befindet sich im Umbau. Bitte kommen sie später wieder", heißt es dort.

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