Die Bevölkerung Bayerns wächst wegen der vielen Zuwanderer aus dem In- und Ausland weiter. Ende 2013 lebten fast 85.000 Menschen mehr im Freistaat als ein Jahr zuvor. Das berichtete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag bei der Vorlage des Statistischen Jahrbuchs 2014.
Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung schrumpfen: Wie seit vielen Jahren gab es auch 2013 einen "Sterbeüberschuss" - etwa 17.000 Menschen mehr starben, als geboren wurden. Insgesamt lebten Ende vergangenen Jahres 12,6 Millionen Menschen in Bayern, etwa doppelt so viele wie vor 100 Jahren.
In den Zuwanderungszahlen enthalten sind auch die in Bayern aufgenommenen Asylbewerber. Die meisten Zuwanderer sind aber keine Flüchtlinge. "Der Großteil stammt aus den EU-Staaten", sagte Herrmann. "Vorne liegen die südosteuropäischen Länder."
Inzwischen hat fast ein Fünftel der bayerischen Bevölkerung ausländische Wurzeln, insgesamt knapp 2,5 Millionen Menschen. Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern sei in Bayern sehr viel geringer als im Bundesdurchschnitt, sagte Herrmann. "Wir haben in Bayern nach wie vor eine sehr erfolgreiche Integration.
Wirtschaft und Arbeitsplätze: Bayern profitiert von Zuwanderung
Angesichts der Anti-Islam-Bewegung Pegida betonte Herrmann den Nutzen der Zuwanderung für Wirtschaft und Arbeitsplätze in Bayern. Die Staatsregierung werde weiter den Missbrauch des Asylrechts bekämpfen, sagte der CSU-Politiker einerseits mit Blick auf die Asylbewerber aus Serbien und anderen Ländern Ex-Jugoslawiens. Herrmann betonte die "Notwendigkeit von Zuwanderung" und bezeichnete den Zuwachs als "Bereicherung".
Für Herrmann hat angesichts der steigenden Einwohnerzahlen vor allem eines Priorität: der Wohnungsbau. 2013 wurden 47.000 Wohnungen in Bayern gebaut, Herrmanns Ziel sind 70.000 pro Jahr.
Bayern: Mehr Menschen, aber weniger Rinder und Schweine
Die Bevölkerungszahlen sind nur eine von vielen tausend Statistiken, die im Statistischen Jahrbuch zusammen gefasst werden. So ist dem knapp 700 Seiten dicken Wälzer auch zu entnehmen, dass die Zahl der Rinder seit der Jahrtausendwende um knapp 800.000 auf 3,2 Millionen geschrumpft ist, die der Schweine um knapp 500 000 auf 3,3 Millionen. dpa