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Bergunfall-Statistik: Alpenverein: Mehr Bergsportler, mehr Notsituationen - aber weniger Tote

Bergunfall-Statistik

Alpenverein: Mehr Bergsportler, mehr Notsituationen - aber weniger Tote

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    Alpenverein: Mehr Bergsportler, mehr Notsituationen - aber weniger Tote
    Alpenverein: Mehr Bergsportler, mehr Notsituationen - aber weniger Tote

    Obwohl es mehr Bergsportler gibt, verunglücken weniger Menschen in den Bergen. Das ist die gute Nachricht, die man aus der am Donnerstag veröffentlichen Unfallstatistik des Deutschen Alpenvereins (DAV) ziehen kann. Den Zahlen zufolge starben in der Saison 2012 in den Bergen so wenige Mitglieder wie noch nie in den vergangenen 60 Jahren.

    DAV-Statistik: Bergsportler überschätzen sich immer häufiger

    Die schlechte Nachricht: Zugleich stieg die Zahl der Notfälle, in denen Bergsportler gerettet werden mussten. Alpinsportler überschätzten sich immer wieder: Laut DAV gibt es  immer mehr Bergsportler, die an Klettersteigen weder vor noch zurück kommen – gewissermaßen blockiert sind – und letztlich von der Bergrettung geborgen werden müssen.

    DAV fordert von Bergsportlern wieder eigenverantwortliches Handeln

    "Dieser Befund hat zwei Seiten," sagt Stefan Winter, Ressortleiter Breitenbergsport beim DAV. "Einerseits ist jede Rettung unverletzter Sportler erfreulich, und in einigen Fällen werden dadurch sicherlich auch schlimmere Folgen verhindert. Andererseits zeigt sich daran aber auch die sinkende Schwelle, einen Notruf abzusetzen." Statt Vollkaskomentalität sei im Gebirge aber eigenverantwortliches Handeln gefragt.

    Das Wetter könnte ein Grund für die positive Bilanz sein

    Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der tödlichen Unfälle war im vergangenen Jahr das Wetter: Sowohl die Skitourensaison als auch die Sommersaison endete früh. Damit gab es weniger Tage, an denen Wanderer, Bergsteiger, Skitourengeher oder Kletterer in den Bergen unterwegs waren. Während im langjährigen Mittel etwa 42 Tote pro Jahr zu beklagen sind, waren es im vergangenen Jahr nur 28 – so wenige wie noch nie seit Beginn der DAV-Statistik.

    Probleme gibt es vor allem beim Klettersteiggehen

    Klettersteiggehen ist stark im Trend. Demzufolge nehmen auch die Notfälle in dieser Disziplin zu. Seit 2006 hat sich nach Angaben des Alpenvereins die Meldequote verdoppelt, seit 2002 hat sie sich verdreifacht. Dabei machen Blockierungen mit 37 Prozent den Hauptanteil aus. Dabei zeigt sich: Klettersteiggeher sind den Gesamtanforderungen des angestrebten Klettersteigs oftmals nicht gewachsen.

    Die Auswertung umfasst zwar nur DAV-Mitglieder, die Entwicklungen und Tendenzen sind in der Regel aber auch bei Nicht-Mitgliedern ähnlich. Der DAV ist mit rund einer Million Mitgliedern der weltgrößte Bergsteigerverband.  dvd /dpa/lby

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