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Berchtesgaden: Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle geht weiter

Berchtesgaden

Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle geht weiter

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    Der Screenshot aus einem Video zeigt den verletzten Höhlenforscher, der durch die Riesending-Schachthöhle transportiert wird.
    Der Screenshot aus einem Video zeigt den verletzten Höhlenforscher, der durch die Riesending-Schachthöhle transportiert wird. Foto: BRK/Bergwacht Bayern (dpa)

    Neun Tage sind seit dem Unfall in der Riesending-Schachthöhle vergangen. Am frühen Pfingstsonntag hatte der erfahrene Höhlengänger Westhauser, der am Institut für Angewandte Physik des Karlsruher Instituts für Technologie arbeitet, durch einen Steinschlag in 1000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Westhauser gehört zu den Entdeckern der Riesending-Höhle.

    Das ist die Riesending-Höhle

    Die Riesending-Schachthöhle auf dem Untersberg in den Berchtesgadener Alpen ist die tiefste und längste Höhle Deutschlands.

    Das gigantische Gangsystem umfasst eine Länge von 19,2 Kilometern und ist 1148 Meter tief (Stand: Januar 2014).

    Die Höhle liegt sechs Kilometer nördlich von Berchtesgaden, direkt an der Grenze zu Österreich.

    «Was ist denn das für ein Riesending?», lautete ein Ausspruch bei der Entdeckung des Eingangstrichters der Höhle, wie die Arbeitsgemeinschaft für Höhlenforschung Bad Cannstatt im Internet schreibt - daher der Name.

    Die Bergwacht Bayern bezeichnet das Ausmaß der Höhle als extrem: Bereits die ersten Schächte können nur begangen werden, indem man sich an einem Seil bis zu 300 Meter hinablässt.

    Auch auf dem weiteren Weg ist es immer wieder nötig, sich abzuseilen. Noch dazu gibt es Engstellen, durch die nur schlanke Personen knapp hindurchpassen.

    Durch Steinschlag und Wasser besteht für Menschen eine erhebliche Gefährdung in den Schächten.

    Der Eingangsschacht wurde bereits 1995 entdeckt, blieb zunächst aber nahezu unbeachtet.

    Erst von 2002 an begannen Forscher, den Schacht nach und nach zu erkunden. Die Erforschung der Höhle ist mühsam, da der Gangverlauf immer wieder durch Schluchten unterbrochen wird.

    Nun geht die Rettungsaktion weiter. In rund 700 Metern Tiefe nahm der Rettungstrupp die nächste Etappe am Montagabend in Angriff. Wann der Höhlenforscher Johann Westhauser und seine Helfer aus der Riesending-Schachthöhle wieder ans Tageslicht kommen, ist weiter unklar.

    Am Freitag begann der Rettungstrupp den langen und beschwerlichen Aufstieg aus der Höhle. Bereits am Montagmorgen erreichte der Trupp Biwak 3. Rund neun Stunden hatte der Weg zu der Ruhestätte für die Helfer und den verletzten Westhauser gedaudert. Damit waren sie deutlich schneller als erwartet, eigentlich waren für die Strecke bis zu zwei Tage eingeplant worden.

    Nach einer mehrstündigen Ruhepause ging es dann am Montagabend weiter. Nächste Station soll Biwak 2 in rund 550 Metern Höhe sein. Für die schwierige Wegstrecke seien 24 Stunden eingeplant, betonte ein Sprecher der Bergwacht. dpa/AZ

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