Die beim Trampen getötete Studentin Sophia ist im Familien- und Freundeskreis beigesetzt worden. Das teilte ihr Bruder Andreas am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Sie wurde demnach am Freitag auf dem Katharinenfriedhof in Amberg bestattet, rund 200 Freunde und Angehörige begleiteten sie auf ihrem letzten Weg. Den Trauergottesdienst hielt das Pfarrerehepaar Susanne Wittmann-Schlechtweg und Andreas Schlechtweg aus Hallstadt bei Bamberg.
In Traueransprache hieß es nach Angaben von Andreas: "Wir können, wir müssen sie nicht mehr beschützen. Nur vor einem noch (...): vor dem Missbrauch ihrer Geschichte und ihres Namens. Wenn ihrem Namen, wenn ihrer Liebe, wenn ihrer Haltung und ihrem Schicksal Gewalt angetan werden, weil manche meinen, damit Hass und Kälte verbreiten zu können - und menschenverachtendes Reden und Verhalten rechtfertigen zu können - ja, davor können und müssen wir sie schützen."
Die 28-jährige Sophia, die in Leipzig studierte, war den Ermittlungen zufolge Mitte Juni beim Trampen umgebracht worden. Ein marokkanischer Lastwagenfahrer sitzt als ihr mutmaßlicher Mörder in Untersuchungshaft.
Ihre Familie wehrt sich dagegen, dass Rechtspopulisten Sophias Schicksal für ihre Zwecke missbrauchen. Als Teilnehmer einer AfD-Demonstration in Chemnitz ihr Foto durch die Innenstadt trugen, erklärte ihr Bruder: "Wir lassen nicht zu, dass das Andenken an unsere Sophia für ausländerfeindliche Zwecke missbraucht wird. Wir stellen uns in ihrem Namen gegen die Instrumentalisierung ihrer Person für Hetze, Rassismus und Hass." (dpa)